Heidelberger Druck mit fünftem Verlust in Folge

Hohe Kosten für Stellenabbau drücken

Heidelberger Druck mit fünftem Verlust in Folge

ds Frankfurt – “Durchwachsenes Zahlenwerk”, titeln die Analysten der LBBW, nachdem die vorläufigen Jahreszahlen von Heidelberger Druck vorliegen. “Q4-Zahlen sind gut”, lautet dagegen das Fazit der DZBank zum ersten Jahresergebnis, für das der seit 1. September amtierende Vorstandschef Gerold Linzbach geradestehen muss. Wie auch immer – die Aktionäre sind eher enttäuscht. Das Papier des gebeutelten Druckmaschinen-Weltmarktführers sackte um 2% auf 1,77 Euro ab.Heidelberger Druck hat nach vorläufigen Berechnungen die Erlöse im Geschäftsjahr 2012/13 (31.März) um 5% auf 2,7 Mrd. Euro hochgefahren und beim Betriebsergebnis (Ebit) vor Sondereffekten einen deutlichen Sprung von 3 Mill. auf 28 Mill. Euro geschafft. Unterm Strich blieb wegen der unerwartet hohen Sonderlasten aus dem Stellenabbau, die mit 65 Mill. Euro angegeben werden, sowie der Zinsaufwendungen ein Verlust von 120 Mill. Euro hängen – der fünfte in Folge. Dass es erneut zu einem schmerzhaften Verlust kommen würde, hatte der Markt erwartet, allerdings nicht in dieser Höhe: Im Schnitt hatten die Analysten nur ein Defizit von 62 Mill. Euro auf der Rechnung.”Mit dem Erreichen unserer Jahresprognose haben wir einen wichtigen Meilenstein in Richtung Profitabilität geschafft” – so sieht es Linzbach. Heidelberger Druck, die mit verfehlten Prognosen in Serie in der Ära vor Linzbach unangenehm aufgefallen war, hatte sich zuletzt lediglich zum Ziel gesetzt, ein “deutlich positives Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit ohne Sondereinflüsse” zu schaffen, ohne dies zu quantifizieren. Das Sparprogramm “Focus 2012” bilde das Fundament, um “ab dem nächsten Geschäftsjahr 2013/14 wieder Gewinne zu erzielen”, bekräftigte Linzbach. “Maßnahmen intensiviert””Unser Effizienzprogramm Focus 2012 befindet sich planmäßig in der Umsetzung”, erklärt Finanzchef Dirk Kaliebe. Einzelne Maßnahmen habe man “intensiviert, um die künftigen Profitabilitätsziele abzusichern”, heißt es wolkig und offenbar in Anspielung auf die hohen Sonderaufwendungen. Der testierte Konzernabschluss soll am 13. Juni veröffentlicht werden.