Hella sieht Anzeichen für Markterholung

Rückstellungen für Personalabbau führen im ersten Quartal zu roten Zahlen

Hella sieht Anzeichen für Markterholung

ak Köln – Die Corona-Effekte haben sich tief ins Zahlenwerk des Autozulieferers Hella gefräst und doch gelang der Start ins neue Geschäftsjahr (31.5.) besser als ursprünglich erwartet. Konzernchef Rolf Breidenbach sieht etwas Licht am Ende des Tunnels: “Der Ausblick auf die kommenden Monate stimmt uns verhältnismäßig positiv. Die Anzeichen für eine gewisse Markterholung im Laufe des aktuellen Geschäftsjahres haben sich zuletzt weiter verdichtet”, konstatiert er bei der Vorstellung des Zwischenberichts am Donnerstag.So habe sich etwa das Automotive-Geschäft insbesondere in Europa und Amerika besser entwickelt als der Markt und gegenüber dem vierten Quartal des abgelaufenen Bilanzjahres wieder deutlich erholt. Doch wegen der Covid-19-Pandemie gebe es noch Unsicherheiten. “Deshalb bleiben wir bis auf Weiteres bei der genannten Prognosebandbreite”, so der Manager.Der Licht- und Elektronikspezialist verbuchte im ersten Quartal seines Bilanzjahres 2020/21 allerdings wegen Rückstellungen von 169 Mill. Euro für den geplanten Personalabbau in Deutschland rote Zahlen. Der Autozulieferer hatte sich im Sommer auf ein langes Tief in der Branche eingestellt und den Abbau von 900 Arbeitsplätzen am Firmensitz in Lippstadt bis Ende 2023 angekündigt.Im ersten Quartal ging der währungs- und portfoliobereinigte Umsatz von Hella um fast 11 % auf knapp 1,4 Mrd. Euro zurück. “Die globale Fahrzeugproduktion ist in den ersten drei Monaten des neuen Geschäftsjahres weiter zurückgegangen, jedoch nicht so deutlich wie zunächst angenommen”, sagte Breidenbach. “Das spiegelt sich auch in unseren Zahlen wider. So haben wir uns insgesamt besser entwickelt als noch zu Geschäftsjahresbeginn erwartet.” Angesichts des Restrukturierungsaufwands fiel das operative Ergebnis (Ebit) auf – 115 Mill. Euro. Bereinigt um die Rückstellungen halbierte es sich im Jahresvergleich auf 56 Mill. Euro.Im Gesamtjahr peilt Breidenbach einen Umsatz zwischen 5,6 bis 6,1 (Vj.: 5,8) Mrd. Euro an und eine bereinigte Ebit-Marge von 4,0 bis 6,0 (4,0) %. Werkstätten investierenIn der mit Abstand größten Sparte Automotive sanken die Erlöse im ersten Quartal um knapp 13 % auf 1,2 Mrd. Euro. Die Ebit-Marge halbierte sich auf 3,5 %, was an der weiterhin reduzierten Kapazitätsauslastung lag. In der Sparte Aftermarket verlief der Umsatzrückgang mit knapp 7 % glimpflicher. Die Nachfrage im freien Ersatzteilgeschäft sei pandemiebedingt geringer ausgefallen, berichtete Hella. Dafür habe sich das Werkstattgeschäft positiv entwickelt, da die Werkstätten nach der Wiedereröffnung nach dem Lockdown eine höhere Investitionsbereitschaft gezeigt hätten.Die Profitabilität der Sparte erhöhte sich laut den Angaben im ersten Quartal, da Hella das Ebit mit 11 Mill. Euro auf Vorjahresniveau halten konnte und die operative Marge angesichts des Umsatzrückgangs dadurch stieg. – Leitartikel Seite 8