Emissionen

Hellofresh setzt sich Nachhaltigkeitsziele für 2025

Ein technischer Defekt hat im abgelaufenen Jahr die CO2-Bilanz von Hellofresh belastet. Auch bei der Verringerung der Lebensmittelabfälle ist der Kochboxenversender hinter der Vorgabe zurückgeblieben.

Hellofresh setzt sich Nachhaltigkeitsziele für 2025

hek Frankfurt

Der Kochboxenversender Hellofresh kündigt eine weitere Reduktion der CO2-Emissionen in der Produktion an. Bis 2025 soll der Ausstoß in den Kochboxen-Fertigungsstätten der Gruppe pro Euro Umsatz im Vergleich zu 2019 um zwei Drittel sinken, teilt das Unternehmen mit. Damit bewegt sich der Zielwert bei etwa 2 Gramm.

Im vergangenen Jahr emittierten die von Hellofresh geführten Werke 3,06 g CO2 pro Umsatz-Euro, deutlich mehr als 2021 mit 2,45 g. Hinzu kam der Ausstoß von Drittanbietern von 1,06 g (2021: 1,38 g). Wie aus dem Nachhaltigkeitsbericht hervorgeht, hat ein Drittanbieter einen Defekt an einer Kühlungsanlage verursacht. Das habe zu einem Leck und damit zu erhöhten Emissionen an einem Hellofresh-Standort geführt. Ohne diesen Vorfall wäre das Reduktionsziel weit übertroffen worden, versichert das Management. So verbleibt eine Verringerung um 50 % zu 2019. Angestrebt wurden 60 %.

Des Weiteren kündigt Hellofresh eine Zusammenarbeit mit der Klimainitiative Science Based Targets (SBTi) an, ein globales Bündnis, das Unternehmen unterstützt, Emissionsreduktionsziele im Einklang mit den Erkenntnissen der Klimawissenschaft aufzusetzen. Das Berliner Unternehmen will diese Ziele nach eigenen Angaben binnen zwei Jahren entwickeln.

Gruppenweit beliefen sich die CO2-Emissionen 2022 auf 19,25 g je Euro Umsatz, ein Rückgang um knapp 12 % zum Vorjahr. Der Anteil erneuerbarer Energien an den eigenen Standorten ist den Angaben zufolge auf 53 % des Gesamtenergieverbrauchs gestiegen. 2021 waren es 50 % und im Jahr 2020 rund 35 %. In den USA, dem wichtigsten Markt, testet Hellofresh den Einsatz von Elektrofahrzeugen. Diese Initiative soll in den Staaten und in weiteren Ländern ausgebaut werden.

Für das Fertigessensegment (Ready to Eat) nennt Hellofresh separate Nachhaltigkeitsziele. Denn dieses Geschäft ist mit relativ hohen Emissionen verbunden, weil die Lebensmittelzutaten gekocht werden müssen. Die Sparte ist bisher eher klein, wächst aber kräftig. Für die Fertigungsstätten außerhalb des Hauptgeschäfts Kochboxen nennt Hello­fresh eine CO2-Reduktion bis 2025 um 30 % pro Euro Umsatz als Ziel. Als Vergleichsbasis gilt das Jahr 2021.

Die Lebensmittelabfälle in der Kochboxenherstellung, die auf der Deponie oder durch Verbrennung entsorgt werden, seien seit 2019 pro Euro Umsatz um 43 % gesunken. Angestrebt war eine Halbierung. Diese soll nun bis 2025 erreicht werden mit einem angestrebten Rückgang um 52 %. Größte Herausforderung sei die beschränkte Verfügbarkeit von Entpackungslösungen und von Alternativen zur Entsorgung durch Verbrennung oder auf Mülldeponien in manchen Märkten gewesen.