Lieferung von Kamikaze-Drohnen

Helsing, Stark und Rheinmetall stehen vor Auftrag der Bundesregierung

Die beiden Rüstungs-Startups Helsing und Stark Defence stehen laut einem Medienbericht zusammen mit Rheinmetall kurz davor, einen Auftrag von der Bundesregierung zur Lieferung von Drohnen zu erhalten. Der Auftrag soll 900 Mill. Euro wert sein und in etwa zu gleichen Teilen aufgeteilt werden.

Helsing, Stark und Rheinmetall stehen vor Auftrag der Bundesregierung

Helsing, Stark und Rheinmetall vor Auftrag der Bundesregierung

kro Frankfurt

Unternehmen sollen laut Bericht 12.000 Drohnen liefern

Die beiden deutschen Drohnen-Startups Helsing und Stark stehen laut einem Bericht zusammen mit Rheinmetall kurz davor, einen Großauftrag der Bundesregierung zu erhalten. Zum Schutz der Nato-Ostflanke gegen Russland sollen die Unternehmen bis zu 12.000 Drohnen liefern, berichtet die „Financial Times“ unter Berufung auf Insider.

Bei dem Auftrag soll es um Kamikaze-Drohnen gehen, die mit Munition beladen sind und die am Ziel explodieren. Der Auftrag soll bis zu 900 Mill. Euro wert sein und in etwa zu gleichen Teilen auf die Unternehmen aufgeteilt werden, hieß es weiter. Die Verträge müssten noch unterzeichnet und vom Haushaltsausschuss des deutschen Bundestags genehmigt werden. Letztlich sollen die Drohnen an eine neue Brigade-Station in Litauen geliefert werden. Die Bundeswehr will dort bis 2027 insgesamt 5.000 Soldaten stationieren.

Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte im Oktober auf einer Nato-Konferenz in Brüssel angekündigt, dass Deutschland in den kommenden Jahren 10 Mrd. Euro für Drohnen ausgeben werde. Ihre gesamten Verteidigungsausgaben hat die Bundesrepublik bereits im vergangenen Jahr um 28% auf rund 78 Mrd. Euro hochgefahren – damit ist das Land laut dem Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri auf Platz Vier der Länder mit dem größten Verteidigungsbudget aufgestiegen. 2025 beläuft sich das Budget der Bundeswehr inklusive des Sondervermögens auf mehr als 86 Mrd. Euro.

Im Zuge des weltweiten Rüstungs-Booms haben Startup-Investoren in den vergangenen Jahren immer mehr Geld in entsprechende Jungfirmen gepumpt. Im ersten Halbjahr flossen laut Pitchbook allein in Europa 1,5 Mrd. Euro in Rüstungs- und Luftfahrt-Startups. Helsing sammelte im Juni in einer Finanzierungsrunde 600 Mill. Euro ein und kam dabei auf eine Bewertung von rund 12 Mrd. Euro. Damit gehören die Münchner zu den am höchsten bewerteten deutschen Startups.

Stark Defence wurde erst 2024 in Berlin gegründet und erhielt im August von Investoren – angeführt von Sequoia Capital aus den USA – 62 Mill. Dollar. Das Startup soll bei dem Deal mit 500 Mill. Dollar bewertet worden sein.