Henkel-Konzern zeigt sich in Shoppinglaune

Kölner Sonderhoff dockt an Klebstoffsparte an

Henkel-Konzern zeigt sich in Shoppinglaune

ak Düsseldorf – Henkel verbreitert sich mit einem weiteren Zukauf in der größten Konzernsparte Adhesive Technologies. Mit dem Kauf der Sonderhoff Holding legt sich der Konsumgüter- und Klebstoffkonzern erstmals Maschinenbaukompetenz zu. Denn die künftige Kölner Tochter ist nicht nur eine Spezialistin für geschäumte Dichtstoffe, sondern stellt auch maßgefertigte Dosieranlagen dafür her. Mit diesem Pfund will der Dax-Konzern wuchern und prüfen, ob die Maschinenbau-Kompetenz von Sonderhoff auch in anderen Anwendungen genutzt werden könne, sagte ein Sprecher. Profitabel und finanzstarkSonderhoff erzielt einen Umsatz von rund 60 Mill. Euro. Laut Bundesanzeiger lag der Jahresüberschuss im Jahr 2015 bei knapp 6 Mill. Euro. Die Eigenkapitalquote belief sich auf 70 %. Zum Kaufpreis für den bisher in Privatbesitz befindlichen Mittelständler machte Henkel keine Angaben. Branchenbeobachter gehen jedoch davon aus, dass er sich auf rund 100 Mill. Euro belaufen könnte.Die Dichtschäume von Sonderhoff werden unter anderem in der Automobil- und Elektronikindustrie, für Beleuchtungen, Haushaltsgeräte und Fotovoltaikanlagen eingesetzt. Neben Köln hat das Unternehmen auch Standorte in Österreich, Italien, USA und China und beschäftigt 280 Menschen.Für Henkel ist es die dritte Akquisition in diesem Jahr. Der Persil- und Pritt-Hersteller hatte Anfang März bereits eine Offerte für das US-Unternehmen Darex über rund 1 Mrd. Euro abgegeben. Auch Darex soll die Klebstoffsparte ergänzen und ist spezialisiert auf die Beschichtung und Abdichtung von Metallverpackungen wie zum Beispiel Getränke- und Sprühdosen. Hier will Henkel das 3,5fache des Umsatzes zahlen. Eine Woche später vereinbarten die Düsseldorfer die Übernahme des Haarpflegeanbieters Nattura Laboratorios in Mexiko. Das Closing beider Transaktionen steht derzeit noch aus.