Rüstungskonzern

Hensoldt enttäuscht hohe Erwartungen

Rüstungsaktien gehören zu den absoluten Börsenlieblingen. Doch die hochgesteckten Erwartungen werden auch schnell enttäuscht – wie jetzt beim Radarspezialisten Hensoldt.

Hensoldt enttäuscht hohe Erwartungen

Hensoldt enttäuscht hohe Erwartungen

dpa-afx Ulm

Der Rüstungsboom soll den Radar-Spezialisten Hensoldt auch bis zum Ende des Jahrzehnts kräftig anschieben. Mittelfristig sei mit einem jährlichen Wachstum von 15 bis 20% zu rechnen, teilte das Unternehmen am Dienstag anlässlich seines Kapitalmarkttages mit. 2026 erwartet das Management allerdings lediglich ein Umsatzwachstum von 10% und damit deutlich weniger als Analysten bislang auf dem Zettel hatten.

An der Börse fiel die Aktie zeitweise um 9%, womit sich der seit Anfang Oktober bestehende Abwärtstrend fortsetzte. Zuletzt betrug der Abschlag noch 7%. Allerdings hat der MDax-Wert seit dem Jahreswechsel auch bereits rund 160% zugelegt.

Die Ziele des Radar-Spezialisten für 2026 lägen mit Blick auf den Umsatz, die Profitabilität und den Barmittelumschlag unter den Markterwartungen, schrieb Jefferies-Analystin Chloe Lemarie. Die Ziele für 2030 hingegen entsprächen den Erwartungen.

Auch andere deutsche Rüstungswerte hatten im Hensoldt-Gefolge einen schweren Stand. Rheinmetall und Renk sanken um 2%. Im laufenden Jahr kommt Rheinmetall auf ein Kursplus von rund 184%. Bei Hensoldt beträgt der Kurssprung in dieser Zeit rund 160%.

Was Analysten erwarten

Laut den vom Unternehmen zur Verfügung gestellten Daten erwarteten Analysten für 2026 bislang einen Umsatz von über 2,9 Mrd. Euro. Verglichen mit dem von Hensoldt gesteckten Umsatzziel für 2025 von 2,5 Mrd. Euro wären das 17% mehr.

Die operative Marge für den bereinigten operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (ber Ebitda) erwarten die Analysten 2026 bei über 19%, während das Management einen Zuwachs von 0,5% prognostiziert hat auf Basis der für 2025 in Aussicht gestellten mindestens 18%. 2030 soll sich die Marge dann wie bereits bekannt auf mindestens 20% verbessern und der Umsatz sechs Milliarden Euro erreichen.