Bauindustrie

Hochtief kehrt auf Wachstumspfad zurück

Der Baukonzern Hochtief ist im zweiten Quartal auf den Wachstumskurs zurückgekehrt. Dicke Auftragsbücher stimmen zuversichtlich, so dass die Prognose für 2021 bestätigt wird.

Hochtief kehrt auf Wachstumspfad zurück

ab Düsseldorf

Der Baukonzern Hochtief ist im zweiten Quartal wieder gewachsen und blickt mit 48,9 Mrd. Euro auf einen Auftragsbestand, der über dem Niveau vor Ausbruch der Pandemie liegt. Vor diesem Hintergrund bestätigen die Essener die Prognose für den laufenden Turnus, wie mitgeteilt wird. Demnach wird das operative Konzernergebnis in einer Spanne zwischen 410 Mill. und 460 Mill. Euro erwartet. Im ersten Halbjahr wurde ein operativer Gewinn von 205 Mill. Euro (+ 17 %) erwirtschaftet, also die Hälfte des in Aussicht gestellten Gewinns.

Im Berichtsquartal zeigten alle wesentlichen Kennziffern in allen Regionen nach oben. Auch der Autobahnbetreiber Abertis, an dem Hochtief mit 20 % beteiligt ist und der im vergangenen Jahr die Bilanz schwer belastet hatte, steuerte einen Gewinn bei. Hier hatten die Pandemie und der nachfolgende Lockdown zu einem spürbar verringerten Verkehrsaufkommen geführt. „Mit wachsenden Umsätzen und Auftragsbüchern, die erstmals in allen Divisionen wieder so gefüllt sind wie vor Ausbruch der Pandemie, kann Hochtief sehr zuversichtlich in die Zukunft blicken“, wird Vorstandschef Marcelino Fernández Verdes zitiert. Hochtief setzt darauf, in den Kernmärkten von den staatlichen Konjunkturprogrammen im Nachgang zur Pandemie zu profitieren.

Im Berichtsquartal schwoll der Auftragseingang um fast 61% auf 8,4 Mrd. Euro an, der Umsatz kam auf vergleichbarer Basis um 1,2 % auf 5,3 Mrd. Euro voran. Zugleich schnellte der operative Konzerngewinn um 36 % auf 106 Mill. Euro in die Höhe. Ohne den Beitrag von Abertis wäre der operative Konzerngewinn um 7 % zurückgegangen. Der Mautstraßenbetreiber, der im ersten Quartal noch rote Zahlen produziert hatte, spielte im zweiten Quartal 16 Mill. Euro ein. Die Vorjahreszahlen passte Hochtief um den Verkauf von 50 % am Minenausrüster Thiess, der zur Tochter Cimic gehört, an.

Auch mit Blick auf den Cash-flow ist Hochtief wieder in der Spur. Allein im zweiten Quartal erhöhte sich der operative Cash-flow um 237 Mill. Euro auf 530 Mill. Euro. Dazu habe vor allem die deutliche Verbesserung im Nettoumlaufvermögen beigetragen. Das Nettofinanzvermögen stellte sich zum Stichtag auf 434 Mill. Euro. Die Dividende für 2020 wurde allerdings erst im Juli ausbezahlt.

Hochtief
Konzernzahlen nach IFRS
1. Halbjahr 
in Mill. Euro20212020
Auftragseingang14 2649 709
Umsatz10 27010 874
Ebitda515481
Ebit352341
Konzernergebnis195151
Free Cash-flow– 123– 159
Nettofinanzposition434– 365
Börsen-Zeitung