Baumarktbetreiber wächst trotz Konsumflaute

Höhere Personalkosten belasten Hornbach

Die Baumarktkette Hornbach steigert den Umsatz und gewinnt Marktanteile. Die Ergebnisse werden aber durch höhere Personalkosten belastet. Der Mutterkonzern, die börsennotierte Hornbach Holding, hat die Prognosen für 2025/26 (28. Februar) nur bestätigt, obwohl das Ebit-Ziel schon nach sechs Monaten übertroffen wurde.

Höhere Personalkosten belasten Hornbach

Höhere Personalkosten belasten Hornbach

Baumarktbetreiber wächst im europäischen Ausland deutlich stärker als auf dem Heimatmarkt – Marktanteile gewonnen

md Frankfurt

Die Hornbach Holding hat mit den Zahlen für das zweite Quartal (31. August) enttäuscht. Der Umsatz und vor allem das bereinigte operative Ergebnis verfehlten die Erwartungen von Analysten. Die vor allem für ihre gleichnamige Baumarktkette bekannte Gruppe steigerte zwar die Erlöse im Vergleich zur Vorjahreszeit um 3% auf 1,69 Mrd. Euro, blieb damit aber unter der Konsensschätzung. Während die Einnahmen im übrigen Europa um 5,8% zulegten, blieb das Wachstum in Deutschland (plus 0,9%) angesichts der verhaltenen Konsumstimmung eher mau.

Konsensschätzungen verfehlt

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) gab um 8,1% auf 110,1 Mill. Euro nach. Das um nicht-operative Aufwendungen und Erträge bereinigte Ebit fiel um 7,5% auf 110,5 Mill. Euro. Dies sei insbesondere zurückzuführen auf inflationsbedingte Gehaltsanpassungen und einen leicht höheren Personalstand aufgrund von Neueröffnungen, teilte Hornbach mit. Am stärksten negativ überrascht zeigten sich einige Research-Häuser vom Periodenüberschuss; nach Anteilen Dritter lag er im zweiten Quartal bei 65,7 Mill. Euro, ein Minus von 14,6%.

Albrecht Hornbach, Vorstandsvorsitzender der Hornbach Management AG
Foto: Hornbach

„Unser Unternehmen zeigt sich auch in einem herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Umfeld und bei einer zurückhaltenden Konsumstimmung widerstandsfähig“, unterstrich Albrecht Hornbach, Vorstandsvorsitzender der Hornbach Management AG, und betonte: „Wir konnten in allen unseren europäischen Märkten Wachstum erzielen und unsere Marktanteile in mehreren Ländern weiter ausbauen.“

In Deutschland 15,5 Prozent Marktanteil

Nach Angaben des Marktforschers GfK ist der Marktanteil von Hornbach 2025 (Januar bis Juli) in Deutschland auf 15,5 (i.V. 14,9)% gestiegen, in Österreich auf 17,7 (17,3)%, in Tschechien auf 38,5 (37,4)%, in den Niederlanden auf 28,8 (27,5)% und in der Schweiz auf 14,8 (14,3)%, teilt die Holding mit.

Im größten operativen Teilkonzern, der Hornbach Baumarkt AG, stieg der Umsatz im zweiten Geschäftsquartal um 3,4% auf 1,59 Mrd. Euro. In der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2025/26 (28. Februar) kletterte der Umsatz der Einzelhandelskette flächen- und währungsbereinigt um 3,6 (0,7)%. Zum 31. August betrieb der Teilkonzern insgesamt 172 Bau- und Gartenmärkte sowie Online-Shops in neun europäischen Ländern.

Ergebnisprognose fürs Gesamtjahr schon nach sechs Monaten erreicht

Die Prognose für 2025/26 wurde bestätigt. Demnach erwartet der Konzern einen Nettoumsatz auf oder leicht über dem Vorjahresniveau (6,2 Mrd. Euro) – d.h. zwischen minus 2% und plus 6% – und ein bereinigtes Ebit auf dem Niveau des vorigen Geschäftsjahres (269,5 Mill. Euro), was eine Abweichung von 5% in beide Richtungen beinhaltet. Angesichts der guten Ertragsentwicklung im ersten Halbjahr sei ein bereinigtes Ebit in der oberen Hälfte der prognostizierten Spanne derzeit wahrscheinlich, heißt es. Kein Wunder: Das Ergebnisziel für das Gesamtjahr wurde mit 272 Mill. Euro bereits nach der ersten Hälfte erreicht.

Das Problem ist, dass in der Regel Umsatz und Ergebnis vor allem im Frühjahrsquartal (31. Mai) durch die Decke gehen; von da an werden die Zahlen von Quartal zu Quartal schwächer. Mitunter kann das Ergebnis im Schlussviertel des Geschäftsjahres (November bis Ende Februar) sogar negativ ausfallen. Insofern ist noch nicht sicher, dass Hornbach die Ergebnisprognose übertreffen wird.

Kurs gibt kräftig nach

Felix Dennl, Analyst von Metzler, lobte die Ausweitung der Marktanteile. Doch sagte er angesichts der bislang starken Kursentwicklung in diesem Jahr und der anhaltend gedämpften Konsumstimmung in Verbindung mit dem Ausbleiben einer Prognoseerhöhung Gewinnmitnahmen voraus. Die im SDax enthaltene Aktie der Holding gab am Dienstag im Handelsverlauf auf Xetra um 5,2% auf 97,80 Euro nach. Das Tagestief lag bei 95,10 Euro.