Studie

Höhere Prognosetransparenz im Dax

And the winner is: Deutsche Telekom und BASF. In der Studie von Kirchhoff Consult, die alljährlich die Prognoseberichte der Dax-Unternehmen unter die Lupe nimmt, schneiden die beiden Dax-Schwergewichte am besten ab.

Höhere Prognosetransparenz im Dax

Telekom und BASF
auf dem Siegertreppchen

Studie zu Prognoseberichten – Schlusslicht: Deutsche Bank

ab Düsseldorf

Mit Blick auf ihre Prognosen werden die Dax-Unternehmen immer transparenter. In diesem Jahr erreichten 18 der 38 untersuchten Dax-Firmen das höchste Transparenzlevel, wie aus der alljährlich von Kirchhoff Consult in Kooperation mir der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) durchgeführten Studie zu Prognoseberichten hervorgeht. Im Vorjahr hatten es erst 16 der 37 untersuchten Unternehmen in die beste Kategorie „hohe Transparenz“ geschafft. Airbus und Qiagen fielen aus der Wertung raus, da sie in ihren Geschäftsberichten 2022 keine Prognoseberichte für den Konzern veröffentlichen. Die Best-Practice-Prognoseberichte stammen von der Deutschen Telekom, die damit ihren angestammten Platz verteidigte, und BASF. Für die Bewertung der Prognosetransparenz werden 15 Kriterien herangezogen. In die Kategorie „mittlere Transparenz“ schaffen es all jene Unternehmen, die im Prognosebericht zumindest eine quantitative Ergebnisziffer, sei es auf Konzern- oder Segmentebene, veröffentlichen. Mit Ausnahme der Deutschen Bank, die in der Kategorie „niedrige Transparenz“ abrutschte, gelang das allen untersuchten Dax-Werten. Die Großbank gab weder eine qualitative noch eine quantitative Prognose ab.

Zur Ehrenrettung des deutschen Branchenprimus sei jedoch erwähnt, dass er zu den wenigen Dax-Unternehmen gehört, die eine mittelfristige quantitative Zielsetzung nennen. Nur vier weitere Unternehmen veröffentlichten im Geschäftsbericht 2022 eine über ein Jahr hinausreichende quantitative Ergebnisprognose. Die fehlende Mittelfristprognose sei das Kriterium, bei dem die Firmen am schlechtesten abschnitten, heißt es. Ursächlich dafür dürfte nach Einschätzung der Studienersteller die große Unsicherheit über die weltwirtschaftliche Entwicklung sein.

Angesichts der vorherrschenden Unsicherheit sei es aus Investorensicht umso wichtiger, dass Unternehmen ihre Zukunftserwartung darlegten. „Anleger erwarten keine Punktlandung, sondern eine Orientierung und die Darstellung von Grundannahmen“, ist Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der DSW, überzeugt. Auch Jens Hecht, Managing Partner bei Kirschhoff Consult, wertet die Entwicklung als erfreulich, betont aber auch: „Die Herausforderung wird nun sein, mögliche Abweichungen verständlich zu kommunizieren.“

Zur positiven Tendenz im Kreis der Dax-Unternehmen trug auch bei, dass die Aufsteiger Commerzbank, Porsche AG, Rheinmetall und Siemens Energy auf Anhieb in der höchsten Kategorie landeten.

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