Hohe Vorräte belasten Wacker Neuson

Mittelabfluss stark gestiegen - Umsatzrendite sinkt - Aktienkurs fällt

Hohe Vorräte belasten Wacker Neuson

jh München – Die Aktie von Wacker Neuson ist am Dienstag als Reaktion auf den Halbjahresbericht stark unter Druck geraten. Bis zum Handelsschluss sank der Xetra-Kurs des Münchner Baumaschinenherstellers um 7,2 % auf 16,10 Euro. Zum einen ist nach Ansicht des Vorstands “das Marktumfeld herausfordernder geworden”. Zum anderen haben sich das Betriebskapital und als Folge der Cash-flow negativ entwickelt. Das Verhältnis des Betriebskapitals zum Umsatz ist nach Einschätzung der Analysten der Lampe Bank weiterhin zu hoch. Der Cash-flow und der freie Cash-flow lägen deutlich unter den Vorjahreswerten.Der Mittelabfluss aus dem Geschäft nahm im ersten Halbjahr 2019 stark auf 145 (i. V. 35) Mill. Euro zu. Wacker Neuson begründet dies mit einem höheren Bestand an Vorräten und gestiegenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Wegen der guten Auftragslage seien mehr Vorräte als in den Jahren zuvor aufgebaut worden. Darunter seien sogenannte Vorbaumotoren, die wegen neuer Abgasvorschriften in Europa gezielt auf Lager gelegt worden seien.Der Vorstand kündigte an, in den nächsten Monaten den Bestand an Fertigmaschinen deutlich zu senken. Dafür werde auch die Produktion in einigen Werken verringert. Dennoch erwartet Wacker Neuson das Verhältnis von Nettobetriebskapital zum Umsatz 2019 über dem Niveau des Vorjahres von 37,7 %, wie es im Zwischenbericht heißt. Bisher war ein leichter Rückgang angepeilt worden. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal um 14 % auf 516 Mill. Euro.Die Umsatzrendite – bezogen auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern – sank um 1,8 Punkte auf 10,5 %, das Nettoergebnis verringerte sich um 58 % auf 33,6 Mill. Euro. Allerdings hatte Wacker Neuson im Vorjahr einen Sonderertrag von 45,8 Mill. Euro nach Steuern erzielt. Das Unternehmen hatte eine Immobiliengesellschaft verkauft. Dank der Restrukturierung eines Werks in den USA stellt der Vorstand für das aktuelle Halbjahr eine steigende Profitabilität in Aussicht.