Höhere Steuerlast bremst Dermapharm

Überschuss stagniert trotz Umsatzzuwachs

Höhere Steuerlast bremst Dermapharm

sck München – Trotz eines deutlichen Umsatzzuwachses hat der Arzneimittelhersteller Dermapharm nur einen stagnierenden Nettogewinn verbucht. Im ersten Halbjahr verdiente das Unternehmen mit Sitz in Grünwald bei München nach Steuern 39,1 Mill. Euro – 0,3 Mill. Euro weniger als vor einem Jahr. Die Konzernerlöse legten hingegen um 14 % auf 378 Mill. Euro zu. Das geht aus dem veröffentlichten Halbjahresbericht hervor.Hauptgrund für den fast gleich gebliebenen Überschuss der börsennotierten Holding sind gestiegene Steuern. So erzielte Dermapharm vor Steuern ein Ergebnis von 59 Mill. Euro – fast 4 Mill. Euro mehr als in den ersten sechs Monaten 2019. Die Steuerquote wuchs aber auf 33,4 (i. V. 28,2) %.Die Anleger reagierten auf die Gewinnstagnation vergrätzt. Zusätzlich verunsicherten im Markt Rückschläge bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Corona-Virus. Die Aktie büßte zeitweise 8,6 % ein und beendete den Xetra-Handel bei 43,07 Euro (- 6,3 %). Der Titel von Dermapharm war damit Schlusslicht im SDax.Im August veröffentlichte das Unternehmen bereits seine Eckdaten für die ersten sechs Monate dieses Jahres (vgl. BZ vom 22. August). Dabei stellte sich heraus, dass die festgestellte starke Nachfrage zu Jahresbeginn im zweiten Quartal merklich abflaute. Die operative Marge schwächte sich ab. Dadurch schrumpfte die Umsatzrendite in Bezug auf das berichtete Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf 22,8 (i. V. 24,6) %.Trotz des gemischten Bildes äußerte sich Vorstandschef Hans-Georg Feldmeier zufrieden mit der Entwicklung: “In Zeiten der Pandemie hat sich unser Geschäftsmodell als robust erwiesen. Mit unserem wachsenden Produktsortiment sind wir in attraktiven Nischenmärkten sehr gut aufgestellt.” Unter Berücksichtigung des Zukaufs Allergopharma erhöhte das Management daher die Prognose. Dermapharm erwartet 2020 ein Umsatzplus in einer Bandbreite zwischen 12 und 15 % und einen Zuwachs von 8 bis 10 % beim bereinigten Ebitda.