Home24 schafft Sprung in schwarze Zahlen

Erstes Quartal mit operativem Gewinn

Home24 schafft Sprung in schwarze Zahlen

hek Frankfurt – Der Online-Möbelversender Home24 hat im vierten Quartal 2019 erstmals operativ schwarze Zahlen geschrieben. Damit wurde eine Durststrecke mit zum Teil unerwartet hohen Quartalsverlusten überwunden. “Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht”, versichert CEO Marc Appelhoff in einer Telefonkonferenz. Die Grundlagen für langfristiges, nachhaltiges Wachstum seien geschaffen.Im Abschlussquartal 2019 erwirtschaftete das Berliner Unternehmen 2,5 Mill. Euro bereinigten Ertrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda). Das entspricht gut 2 % des Umsatzes. Damit sei das Versprechen beim Börsengang erfüllt worden, bis Ende 2019 auf operativer Basis die Gewinnschwelle zu erreichen, betont Appelhoff. Auch einschließlich Einmaleffekten und Ausgaben für aktienbasierte Vergütung sei das Ebitda schwarz. Bei Investoren kamen die Nachrichten gut an: Die Aktie legte am Dienstag bis zu 14 % zu. Zum Handelsende stand aber nur ein Plus von 1 % auf 5,82 Euro zu Buche. Die Beteiligungsgesellschaft Rocket Internet hält noch 10,9 % der Anteile, der schwedische Investor Kinnevik ist mit 11,8 % beteiligt. Turbulente ZeitenHome24 war im Juni 2018 zu 23 Euro an die Börse gekommen. In der Folgezeit machten dem Unternehmen der lange und heiße Sommer 2018, die Umstellung auf ein neues ERP-System und Anlaufinvestitionen in Logistik und neue Outlets zu schaffen. Folge waren tiefrote Zahlen und ein Kursverfall bis unter 3 Euro. Im Gesamtjahr 2019 machten die operativen Verluste 8 % des Umsatzes aus, im Jahr zuvor waren es sogar 13 %.Für das laufende Jahr stellt Home24 ein ausgeglichenes bereinigtes Ebitda in Aussicht und nennt als Ziel eine Spanne von plus 2 bis minus 2 % des Umsatzes. Die Erlöse sollen um 15 bis 20 % steigen. Investitionen abgeschlossenDie verbliebenen Cashreserven von 46 Mill. Euro per Ende 2018 bieten laut Appelhoff ausreichend finanziellen Spielraum: “Die großen Liquiditätsabflüsse finden nicht mehr statt.” Die Kernprofitabilität sei erreicht, die großen Investitionsprojekte seien abgeschlossen. Von Juli bis Dezember sei die Liquidität noch um 6 Mill. Euro gesunken, der operative Cash-flow sei im zweiten Halbjahr aber positiv gewesen.Die Erlöse kamen im Jahresschlussquartal bei konstanten Wechselkursen um 21 % auf 109 Mill. Euro voran. Im Gesamtjahr stehen damit 372 Mill. Euro Umsatz in den Büchern, währungsbereinigt ein Fünftel mehr als 2018. Das bereinigte Ebitda in Europa lag im Jahresschlussviertel bei 1 % des Umsatzes, in Brasilien waren es 7 %. Die Lagerfläche in Europa und Brasilien hat Home24 im vergangenen Jahr um mehr als 70 % erweitert. Im neuen Jahr stehe die Kommunikation der Kundenvorteile wie kuratierte Auswahl zu bester Preis-Leistung und risikofreie Bestellung verstärkt im Fokus, kündigt Appelhoff an.