Baumarktkonzern

Hornbach erwartet deutlicheren Gewinnrückgang

Der Baumarktkonzern Hornbach blickt wegen steigender Preise und anhaltender Probleme bei den Lieferketten pessimistischer auf die Gewinnentwicklung im laufenden Geschäftsjahr.

Hornbach erwartet deutlicheren Gewinnrückgang

dpa-afx Bornheim

Der Baumarktkonzern Hornbach blickt wegen steigender Preise und anhaltender Probleme bei den Lieferketten pessimistischer auf die Gewinnentwicklung im laufenden Geschäftsjahr. Das erste Quartal sei von einer stabilen Nachfrage nach Bau- und Heimwerkerprodukten geprägt gewesen, teilt Hornbach Holding mit. Allerdings hätten sich die gesamtwirtschaftlichen Aussichten und die Herausforderungen in Bezug auf Inflation, Lieferketten und Produktpreise im zweiten Quartal weiter ausgeprägt und verfestigt. Dies erschwere die Prognose für den Rest des Jahres weiter.

Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) werde im laufenden Geschäftsjahr bis Ende Februar 2023 um einen niedrigen zweistelligen Prozentsatz im Vergleich zum Vorjahreswert von 362,6 Mill. Euro sinken, so der Konzern. Zuvor war das Management nur von einem leichten Minus ausgegangen. Im ersten Geschäftsquartal fiel das bereinigte operative Ergebnis nach vorläufigen Zahlen um etwas mehr als 12 % auf gut 148 Mill. Euro.

Für die Aktien der Baumarkt-Holding ging es am Dienstag im Handelsverlauf 16 % abwärts. Ein Aktienhändler nannte die Ankündigung nach acht angehobenen Gewinnprognosen in Folge einen harten Schlag. Hornbach galt in den vergangenen beiden Jahren in der Coronakrise als Profiteur der Lockdowns, da viele Menschen ihre Häuser, Wohnungen oder Gärten neu entdeckten. Zwar mussten Baumärkte in der Pandemie zeitweise schließen, Hornbach konnte dies aber etwa mit einem starken Online-Handel und Angeboten wie Click & Collect ausgleichen.

Weniger überrascht zeigt sich Analyst Thomas Maul von der DZ Bank: „Da das gesamtwirtschaftliche Umfeld von hohen Unsicherheiten geprägt und das Baumarktgeschäft mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert ist, sind (negative) Prognoseanpassungen in einem gewissen Umfang zu erwarten.“ Dass Hornbach jedoch nur kurz nach Veröffentlichung der ursprünglichen Prognose am 17. Mai die Ergebniserwartungen nach unten korrigiere, könne die Marktteilnehmer aber verunsichern. Mit Blick auf den Nettoumsatz nimmt Hornbach keine Prognoseänderung vor. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte Hornbach mit knapp 5,9 Mrd. Euro einen Rekordwert bei den Erlösen erreicht.

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