Hornbach wächst deutlich stärker als Wettbewerber

Gruppe erreicht Jahresziele - Auch für 2018/19 zuversichtlich - Baumarktbetreiber gewinnt Marktanteile

Hornbach wächst deutlich stärker als Wettbewerber

md Frankfurt – “Im Gegensatz zur Deutschen Bank können wir halten, was wir zu Beginn des Geschäftsjahres versprochen haben.” Mit diesem kräftigen Seitenhieb auf die stark unter Druck geratene größte deutsche Bank eröffnete Albrecht Hornbach, der Vorstandsvorsitzende der Hornbach Management AG – der persönlich haftenden Gesellschafterin der börsennotierten Hornbach Holding -, die Bilanzpressekonferenz der vor allem für ihre Baumarkt-Tochter bekannten Gruppe. Vor Jahresfrist hatte Hornbach für das Geschäftsjahr 2017/18 (28. Februar) für die Holding und den ebenfalls gelisteten Teilkonzern Baumarkt ein Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich vorausgesagt, und das um nichtoperative Aufwendungen und Erträge bereinigte Betriebsergebnis (Ebit) sollte der Prognose zufolge jeweils auf oder leicht über dem Wert von 2016/17 liegen. Nun konnten Albrecht Hornbach und Finanzvorstand Roland Pelka vom Vollzug berichten – alle Vorgaben wurden erreicht. In der Holding kletterte der Umsatz 2017/18 im Vergleich zum vorherigen Turnus um 5,1 % auf 4,14 Mrd. Euro. In der Untergesellschaft Baumarkt lag der Erlös gemäß den Angaben bei 3,89 Mrd. Euro; ein Plus 4,9 %. Das bereinigte Betriebsergebnis (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) stieg in der Dachgesellschaft um 3,7 % auf knapp 166 Mill. und bei der Baumarkt-Tochter um 7,0 % auf 110 Mill. Euro. Damit kann beim Ergebnis der Baumärkte sogar von einem Übertreffen des Ziels gesprochen werden. Der Konzernjahresüberschuss nach Anteilen Dritter stieg um 5,6 % auf 81,7 Mill Euro. Für dieses Geschäftsjahr prognostiziert Hornbach für Holding und Baumarkt abermals Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. Für das um nichtoperative Ergebniseffekte bereinigte Ebit ist Hornbach ein wenig zurückhaltender als vor einem Jahr: “in etwa auf Vorjahresniveau”, so der Ausblick für 2018/19 von Pelka – der Zusatz “oder leicht über” dem Vorjahreswert wie vor zwölf Monaten fehlt also.Mit dem Umsatzplus um fast 5 % liegt Hornbach weit vor den anderen großen deutschen Baumarktketten; der Marktanteil liege hierzulande bei 11 %. Gemäß dem Fachdienst Dähne kletterten die Erlöse von Branchenprimus Obi und der Nummer 2 Bauhaus 2017 in Europa nur um jeweils 1,4 % auf 6,21 Mrd. bzw. 5,45 Mrd. Euro. Nach Hornbach folgt an vierter Stelle Zeus/Hagebau mit 2,61 Mrd. Euro (+2,9 %) und dahinter Toom/B1 mit 2,27 Mrd. (+1,5 %). Auch in der Flächenproduktivität liegt Hornbach laut Dähne vorn: Der Baumarktbetreiber sei 2017 auf einen Umsatz von 2 135 Euro pro Quadratmeter gekommen und habe damit deutlich vor Globus/Hela (1 857 Euro) und Bauhaus (1 698 Euro) gelegen.Die Hornbach-Gruppe gilt unter den Baumarktbetreibern als Vorreiter in der Digitalisierung. Das könnte neben der Größe der Hornbach-Märkte, die im Branchenvergleich an oberster Stelle steht und die – wie Hornbach der Börsen-Zeitung sagte – von Kunden als Beleg für Kompetenz angesehen wird, ein Grund für das kräftige Wachstum sein. 275 Mill. für Digitalisierung Insgesamt 275 Mill. Euro – davon mehr als 60 Mill. (+13 %) im vergangenen Geschäftsjahr – hat der Konzern nach Aussage von Hornbach bislang in die digitale Transformation des Baumarkt-Einzelhandelsgeschäfts (DIY) gesteckt. Im Vorjahr habe der Ausbau des Mehrkanalhandels im Fokus gestanden. Zudem sei Hornbach nun mit Webshops im gesamten europäischen Verbreitungsgebiet aktiv. Konzernchef Hornbach begründete die hohen Aufwendungen mit der Sicherung der Ertragskraft und der Zukunftsfähigkeit des Familienunternehmens. Gemessen am Gesamtumsatz des Teilkonzerns Baumarkt bewege sich der Anteil der online erzielten Erlöse auf die 10 %-Marke zu. Den Hauptversammlungen wird nur eine jeweils unveränderte Ausschüttung vorgeschlagen. Finanzchef Pelka wies darauf hin, dass es seit dem IPO der Gruppe 1987 nie einen Dividendenausfall oder eine Reduzierung gegeben habe.