Nachfragerückgang

Hugo Boss dämpft Erwartungen

Der Modekonzern Hugo Boss spürt die Kaufzurückhaltung der Konsumenten. Das MDax-Mitglied dämpfte den Umsatz- und Ergebnisausblick für 2025.

Hugo Boss dämpft Erwartungen

Hugo Boss dämpft die Erwartungen

Konzernumsatz schrumpft, Quartalsergebnis stagniert

sck München

Hugo Boss zollt der Wirtschaftsflaute Tribut. Nach durchwachsenen Quartalszahlen dämpfte das Modeunternehmen seine Erwartungen für das laufende Jahr. Das Management geht nun von Erlösen und einem Resultat am unteren Ende der Prognosespanne für 2025 aus. Bislang stellte der Vorstand einen Konzernumsatz in einer Bandbreite von 4,2 Mrd. bis 4,4 Mrd. Euro und ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 380 Mill. bis 440 Mill. Euro in Aussicht. Das entspräche im Vergleich zu 2024 einem Umsatzrückgang von 100 Mill. Euro und einem angepeilten Ergebnisplus von 19 Mill. Euro oder 5%.

Zur Begründung verwies die Konzernspitze auf eine „makroökonomische Volatilität“ und „negative Währungseffekte“. Die Aktie des MDax-Mitglieds mit Sitz in Metzingen verlor im Xetra-Handel zunächst bis zu 3,7% an Wert, dreht aber später ins Plus und notierte zeitweise 0,5% fester bei 38,06 Euro. Metzler Research zufolge lag Hugo Boss mit den Finanzeckdaten etwas unter den Analystenschätzungen. Für den Einzelhandel ist das anstehende Weihnachtsgeschäft entscheidend.

Verhaltene Konsumlaune

Im dritten Quartal ging der Umsatz um 4% auf 989 Mill. Euro zurück. Hugo Boss zufolge hätte der Rückgang währungsbereinigt bei 1%. gelegen. Die Dollarschwäche drückt. Zudem dämpft insbesondere die verhaltene Konsumentennachfrage in Großbritannien und in China das Geschäft. Das Ebit stagnierte bei 95 Mill. Euro. Mit Kosteneinsparungen gelang es Hugo Boss, die negativen Folgen des Umsatzschwunds abzufedern, Das Unternehmen berichtet von „optimierten Ausgaben“ in den Bereichen Vertrieb, Marketing und Verwaltung. Die operative Umsatzrendite wuchs in den Monaten Juli bis September um 0,3 Prozentpunkte auf 9,6%.

Nach Steuern blieb ein Ergebnis von 60 Mill. Euro hängen. Das sind 4 Mill. Euro mehr als im gleichen Dreimonatsabschnitt des Vorjahres. Grund dafür ist ein verbessertes Finanzergebnis. Das Defizit in diesem Erfolgsposten ging um 6 Mill. auf 12 Mill. Euro zurück. Hugo Boss erklärte das unter anderem mit geringeren Zinskosten.

Weihnachtsgeschäft entscheidend

Nach neun Monaten setzte der Konzern im laufenden Berichtsturnus 3 Mrd. Euro um. Das sind 69 Mill. Euro weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das Ebit stagnierte bei 237 (i.V. 235) Mill. Euro. Um die Prognose einzuhalten, müsste Hugo Boss im laufenden Jahresschlussquartal ein Umsatz von 1,2 Mrd. Euro und ein Ebit von 143 Mill. Euro erwirtschaften.