Modekonzern

Hugo Boss erhält Investment Grade

Hugo Boss ist von den Ratingagenturen Standard & Poor’s und Moody’s erstmals eingestuft worden. Der Modekonzern aus dem schwäbischen Metzingen erhielt laut der Unternehmensmitteilung Investment-Grade-Ratings.

Hugo Boss erhält Investment Grade

md Frankfurt

Hugo Boss ist von den Ratingagenturen Standard & Poor’s und Moody’s erstmals eingestuft worden. Der Modekonzern aus dem schwäbischen Metzingen erhielt laut der Unternehmensmitteilung Investment-Grade-Ratings. Während S&P den Bekleidungshersteller mit „BBB“ und einem stabilen Ausblick eingestuft habe, vergab Moody’s der Mitteilung zufolge ein „Baa2“-Rating mit stabilem Ausblick. Damit zählt Hugo Boss nach eigenen Angaben zu den am besten bewerteten Unternehmen der globalen Premium-Bekleidungsbranche.

„Beleg für solide Finanzlage“

„Die beiden starken Investment-Grade-Ratings sind ein klarer Beleg für unsere Markenstärke, unsere äußerst solide Finanzlage und unsere attraktiven langfristigen Wachstumsmöglichkeiten“, so Yves Müller, CFO von Hugo Boss. „Wir haben unsere finanzielle Flexibilität weiter gestärkt und erhalten so in Zukunft einen noch besseren Zugang zu den Kapitalmärkten.“ Das an der Börse 3,4 Mrd. Euro schwere Unternehmen sei nun bestens aufgestellt, um die Wachstumsstrategie „Claim 5“ in den nächsten Jahren umzusetzen.

Mit dieser im August 2021 vorgestellten Strategie möchte der Konzern in den nächsten fünf Jahren sein Umsatzwachstum erheblich be­schleunigen, die Wahrnehmung bei den Konsumenten wesent­lich erhöhen und den Marktanteil der Marken Boss und Hugo deutlich steigern. Zur Zielerreichung habe das Unternehmen kürzlich eine umfassende Markenerneuerung umgesetzt und damit die Markenrelevanz deutlich erhöht, „wie die starken Ergebnisse des ersten Quartals 2022 und hohe Zugriffszahlen in den sozialen Medien belegen“. Auf Sicht will Hugo Boss die weltweit führende technologiegesteuerte Modeplattform im Premiumbereich und eine der 100 weltweit führenden Marken werden.

„Die Investment-Grade-Ratings belegen die globale Ausrichtung und Reichweite von Hugo Boss in der attraktiven Premium-Bekleidungsbranche, untermauert durch eine hohe Markenbekanntheit und starke globale Präsenz der beiden ikonischen Marken Boss und Hugo“, heißt es in der Mitteilung. Beide Agenturen erachteten das robuste Geschäftsprofil als eine wesentliche Stärke. Dies spiegele sich in der hohen geografischen Reichweite und dem gut diversifizierten Vertriebskanalmix des Unternehmens wider. Zudem dürften sich mehrere strukturelle Wachstumstreiber in Zukunft positiv auf das Unternehmen auswirken. Dazu zählten etwa ein allgemein erwarteter Anstieg des weltweit verfügbaren Einkommens sowie das äußerst robuste Kaufverhalten jüngerer Konsumenten, insbesondere der Millennials und der Generation Z.

Als Millennials oder Generation Y wird die Bevölkerungskohorte be­zeichnet, die zwischen den frühen 1980er und den späten 1990er Jahren geboren wurde. Der Generation Z, auch Post-Millennials ge­nannt, werden diejenigen zugerechnet, die von 1997 bis 2012 zur Welt gekommen sind.

Jüngere Kunden im Blick

Sowohl Moody’s als auch S&P be­tonen nach Unternehmensangaben die künftigen Wachstumsmöglichkeiten von Hugo Boss, angesichts der anhaltend klaren Fokussierung auf das 24/7-Lifestyle-Image und der zunehmenden Relevanz bei jüngeren Konsumenten.

Moody’s hebe zudem das sehr erfahrene Managementteam sowie die umfangreichen Investitionen in die Marken, die Produkte, die digitale Kompetenz und das Einzelhandelsnetzwerk des Unternehmens positiv hervor, die eine solide Grundlage für die erfolgreiche Umsetzung der strategischen Initiativen bil­deten.

Robuste Infrastruktur

S&P unterstreiche die robuste operative Infrastruktur und insbesondere die ausgewogene Beschaffungsstrategie, in deren Rahmen rund die Hälfte des Beschaffungsvolumens aus der größten Absatzregion Europa stammt und der Anteil der Eigenproduktion mit knapp 20% vergleichsweise hoch ist. In diesem Zusammenhang weise S&P darauf hin, dass es Hugo Boss bisher erfolgreich gelungen ist, die anhaltenden Verwerfungen in den globalen Lieferketten weitgehend abzufedern.

Gemäß der Mitteilung flossen zudem der besonders niedrige Schuldenstand von Hugo Boss, das äußerst robuste Liquiditätsprofil sowie die nachweislichen Erfolge, einen vergleichsweise niedrigen Verschuldungsgrad zu wahren, positiv in die Bewertung beider Agenturen ein. Dies unterstreiche die konservative Finanzpolitik des Unternehmens.

Der Prozess zur Erlangung der Ratings wurde von der Deutschen Bank als alleinigem Ratingberater von Hugo Boss begleitet.

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