Hyundai und Kia wollen hochschalten

Absatzprognose der Automobilgruppe sorgt gleichwohl für Enttäuschung

Hyundai und Kia wollen hochschalten

mf Tokio – Nach zwei Schrumpfjahren in Folge will der koreanische Autobauer Hyundai den Absatz 2018 wieder steigern. Allerdings fällt das Verkaufsziel von 7,55 Millionen Einheiten deutlich bescheidener aus als im Vorjahr und enttäuschte viele Analysten. Dies entspräche nur einem Plus von 4,1 % zu 2017. Hinter der KonkurrenzHyundai Motor rechnet mit einem Verkaufsvolumen von 4,68 Millionen und die Beteiligung Kia Motors mit 2,88 Millionen Einheiten. Der fünftgrößte Autobauer der Welt bliebe damit weit hinter den Konkurrenten Renault-Nissan-Mitsubishi, Volkswagen, Toyota und General Motors zurück, die entweder knapp unter oder deutlich über 10 Millionen Einheiten verkaufen. An der Börse in Seoul fielen die Aktien von Hyundai und Kia daher gegen den Markttrend um 4,2 % bzw. 2,1 %. Im abgelaufenen Jahr verkaufte der koreanische Marktführer 7,25 Millionen Fahrzeuge, so wenige wie zuletzt 2012 und 1 Million weniger, als für 2017 angepeilt wurde. Davon entfielen 4,5 Millionen auf Hyundai (-6,5 %) und 2,75 Millionen (-7,8 %) auf Kia. Nach einem Minus von 2 % im Jahr 2016 – dem ersten Rückgang seit 1998 – ging das Verkaufsvolumen somit 2017 um 7 % zurück.In seiner Botschaft an die Mitarbeiter zum Jahreswechsel nannte Hyundai-Chef Chung Mong-koo das stockende Wachstum der Automärkte in den USA, China und Europa, zunehmenden Protektionismus und den intensiveren Wettbewerb in der Autoindustrie als Gründe für seine moderate Prognose. Seine Argumente gehen nach Ansicht von Analysten jedoch an den eigentlichen Ursachen der Absatzkrise vorbei. So spielte 2017 vor allem die falsche Modellmischung mit zu wenigen Geländewagen (SUV) eine wichtige Rolle für die Verkaufsverluste der Koreaner auf den wichtigen Märkten USA und China. Im Reich der Mitte belastete außerdem ein Verbraucherboykott wegen der Stationierung des US-Raketenabwehrsystems THAAD in Südkorea die Geschäfte der Autogruppe. ModelloffensiveKonzernführer Chung versprach nun, in beiden Märkten wettbewerbsfähiger zu werden. Zum einen wollen Hyundai und Kia mehr Geländewagen ins Sortiment nehmen. Die Zahl der SUV-Modelle in China soll bis 2020 von vier auf sieben steigen. Zum anderen hat China die politische Eiszeit mit Südkorea beendet. Die chinesischen Konsumenten dürften daher langsam wieder zu Hyundai und Kia zurückkehren. Außerdem will die koreanische Gruppe mehr in Südostasien verkaufen.