cru Düsseldorf – Der spanische Energiekonzern Iberdrola hat seine Brasilien-Tochter Neoenergia an die Börse gebracht. Mit einem Emissionserlös von umgerechnet 850 Mill. Dollar (3,3 Mrd. Real) für knapp 18 % der Anteile handelt es sich um die bislang größte Erstnotiz unter der Regierung von Präsident Jair Bolsonaro, der als wirtschaftsfreundlich gilt. Der Preis von 15,65 Real je Aktie lag in der Mitte der zuvor genannten Spanne von 14,42 bis 16,89 Real und bewertet das gesamte Unternehmen mit rund 5 Mrd. Dollar.Laut Iberdrola-Chef Ignacio Galan boomt Brasilien seit Amtsantritt der Bolsonaro-Regierung. Galan hatte 2017 den Energiekonzern Elektro aus Sao Paulo mit drei öffentlichen Versorgern fusioniert, die in Privatisierungsauktionen erworben wurden. Ende 2017 scheiterte ein erster Anlauf für einen Börsengang von Neoenergia – ebenso wie ein Bieterkampf mit Italiens Enel um den Konkurrenten Eletropaulo in Sao Paulo.Neoenergia versorgt 34 Millionen Menschen – rund 20 % der Bevölkerung. Im Zuge des Börsengangs hat Iberdrola rund 30 Millionen Aktien der Tochter verkauft und hält noch 50 % der Anteile. Banco do Brasil verkaufte ihren 9-%-Anteil vollständig, und Brasiliens größter privater Pensionsfonds Previ gab 65 Millionen Aktien ab, was den Anteil an Neoenergia auf 32 % reduzierte. Wachsendes GeschäftIm ersten Quartal 2019 ist der Umsatz von Neoenergia um 11 % auf 1,5 Mrd. Euro gestiegen. Mit dem Emissionserlös könnten nun auch Zukäufe gestemmt werden. Federführend begleitet wurde der Börsengang von Banco do Brasil, J.P. Morgan Chase und Bank of America.