Fluggesellschaften

Iberia lässt die Tür bei Air Europa ein Stück offen

Iberia bricht die vor zwei Jahren begonnenen Verhandlungen zur Übernahme des heimischen Mitbewerbers Air Europa ab. Spaniens frühere Staatsfluglinie bestätigte entsprechende Berichte am Mittwoch in einer Mitteilung an die Madrider Börsenaufsicht...

Iberia lässt die Tür bei Air Europa ein Stück offen

ths Madrid

Iberia bricht die vor zwei Jahren begonnenen Verhandlungen zur Übernahme des heimischen Mitbewerbers Air Europa ab. Spaniens frühere Staatsfluglinie bestätigte entsprechende Berichte am Mittwoch in einer Mitteilung an die Madrider Börsenaufsicht CNMV. Doch scheint es sich dabei um einen vorläufigen Rückzug zu handeln, der zum Ziel einen neuen, überarbeiteten Deal für einen Zusammenschluss hat.

Iberia gehört mit British Airways und anderen Fluglinien zur IAG-Gruppe. Im November 2019 hatte das Unternehmen Verhandlungen mit Air Europa bekannt gegeben, die zur Touristikgruppe Globalia mit Sitz auf Mallorca gehört. Doch die Corona-Pandemie machte den Plänen bald einen Strich durch die Rechnung. Im vergangenen Januar wurde aufgrund der gravierenden Lage der Branche und vor allem von Air Europa der Kaufpreis von ursprünglich 1 Mrd. Euro auf die Hälfte heruntergesetzt.

Die Fusion stieß jedoch auf Missfallen seitens der Behörden und der Reisebranche, da der Zusammenschluss eine sehr hohe Marktkonzentration bedeuten würde. Das gilt sowohl für Flüge von und nach Mallorca als auch für die Strecken nach Lateinamerika, bei der IAG mit Air Europa beinahe ein Viertel der Marktanteile erreichen würde. Die EU-Kommission plante daher hohe Auflagen, vor allem den Verzicht auf einige Strecken. Das machte die Übernahme unter dem bestehenden Abkommen für Iberia schwierig.

Spekulationen über Lufthansa

IAG zahlt Globalia nun nicht nur die für den Fall eines Scheiterns vereinbarte Entschädigung von 40 Mill. Euro. Medienberichten zufolge hat Iberia dem Chef von Globalia, Juan José Hidalgo, 75 Mill. Euro angeboten im Gegenzug für ein Vorzugsrecht bei neuen Verkaufsversuchen. Hidalgo hatte wohl die Lufthansa als Alternative für eine Übernahme ins Spiel gebracht.