cru Düsseldorf – Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie ruft die IG Metall in Nordrhein-Westfalen unter anderem bei den Kölner Werken des Autoherstellers Ford mit 17 000 Beschäftigten zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Das Instrument des 24-Stunden-Streiks war auf dem Gewerkschaftstag 2015 neu eingeführt worden – und ist zwischen den Warnstreiks und dem Flächenstreik ein weiteres mächtiges Instrument der IG Metall. Anders als bei den Warnstreiks wird Streikgeld gezahlt, und anders als beim Flächenstreik braucht es keine Urabstimmung.Mit den Streiks soll die Forderung nach 6 % mehr Lohn durchsetzen – und das Recht für bestimmte Beschäftigtengruppen, ihre Arbeitszeit für bis zu zwei Jahre mit einem Entgeltausgleich auf 28 Stunden zu verringern. Mit den Warnstreiks, die bis Freitagnacht dauern, soll eine sechste Verhandlungsrunde am Samstag im Pilotbezirk Baden-Württemberg erzwungen werden, die den Abschluss bringen soll.An den 24-Stunden-Streiks nehmen in NRW 65 400 Beschäftigte aus rund 70 Betrieben teil. Die IG Metall NRW ist nach eigenen Angaben mit rund 525 000 Mitgliedern der größte der sieben Bezirke der Gewerkschaft. “Das letzte Angebot der Arbeitgeber lag im Gesamtvolumen gerade mal auf der Höhe des letzten Abschlusses”, kritisierte Bezirksleiter Knut Giesler. Das sei angesichts der deutlich besseren wirtschaftlichen Situation viel zu wenig. “Außerdem wollen die Arbeitgeber die Zugänge zum Zuschlag bei Arbeitszeitverkürzung wegen Pflege, Kindererziehung und Schichtarbeit sehr stark begrenzen. Auch das war für uns in keiner Weise hinnehmbar.” Am Samstag waren die Verhandlungen in Stuttgart abgebrochen worden.