IG Metall plädiert weiter für Einstieg des Bundes bei TKMS
IG Metall plädiert weiter für Einstieg des Bundes bei TKMS
IG Metall plädiert weiter für Einstieg des Bundes bei TKMS
Norddeutsche Werften bewerten Auftragslage optimistischer
ste Hamburg
Die IG Metall macht sich vor der geplanten Abspaltung und Börseneinführung der Thyssenkrupp-Marine-Sparte TKMS weiter für einen Einstieg des Bundes bei dem U-Boot-Hersteller stark. Er halte das für „notwendig, wenn wir industriepolitisch nicht nur kurzfristig denken, sondern mittel- und langfristig“, sagte Daniel Friedrich, Bezirksleiter IG Metall Küste, vor der Presse in Hamburg.
Eine starke industriepolitische Begleitung im Marine-Schiffbau sei wichtig. Wer ernsthaft über eine europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik spreche, der müsse auch gemeinsame europäische Projekte schaffen. Dafür benötige man „in Deutschland eine schlagkräftige Organisation“. Durch die Börseneinführung von TKMS bekomme die Diskussion über einen nationalen Champion „noch mal eine neue Dynamik“. Hier sei der Staat gefordert. Zu einer möglichen Beteiligung des Bundes wollte sich Friedrich nicht näher äußern. Er wandte sich aber gegen Bedenken, das Interesse privater Investoren an einer börsennotierten TKMS mit staatlichem Anteilseigner könne geringer ausfallen. „Wer Rüstungsaktien kauft, der muss wissen, dass der Staat eine entsprechende Rolle spielt.“
Börseneinführung im Herbst?
Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung von Thyssenkrupp am 8. August war die Verselbstständigung von TKMS beschlossen worden. Thyssenkrupp bleibt den Plänen zufolge mit 51% mehrheitlich beteiligt. Avisiert wurde eine Notierung an der Frankfurter Börse in diesem Herbst. Ein genauer Termin ist offen.
Wegen der gestiegenen Nachfrage nach U-Booten und Militärschiffen rechnen die norddeutschen Werften mit einer deutlich besseren Auftragslage. In der diesjährigen Schiffbau-Befragung der IG Metall Küste gaben nach Angaben der Gewerkschaft 57% der Betriebsräte an, eine Auftragszunahme in den kommenden zwei Jahren zu erwarten. Von einem solchen Szenario waren im vorigen Jahr 37% der Befragten ausgegangen.
