Im Kampf um Haldex erringt Knorr-Bremse Etappensieg

ZF hält die Bälle in der Luft - Management enttäuscht

Im Kampf um Haldex erringt Knorr-Bremse Etappensieg

wb Frankfurt – Knorr-Bremse kann die Übernahme von Haldex nach der Abstimmung der Aktionäre weiter vorantreiben. Denn ZF Friedrichshafen hat sich als größter Aktionär des schwedischen Unternehmens der Stimme enthalten – zur Enttäuschung des Haldex-Managements, das sich gegen das Münchner Familienunternehmen stellt. Knorr, die nicht mitstimmen durfte, hatte auf dem Aktionärstreffen (Präsenz: 54 %) beantragt, die Frist für die 580 Mill. Euro schwere Übernahme zu verlängern. Die überwiegende Mehrheit der anwesenden Aktionäre, die ihre Stimme abgaben, sprach sich für dieses Begehren aus.Haldex hätte in der Abstimmung die knappe Mehrheit benötigt. ZF, die sich 2016 vor Knorr um die Schweden bemühte, stellte über 50 % der stimmberechtigten Präsenz und enthielt sich. Insofern entschied sich ZF dazu, ihre Macht nicht auszuspielen, und hält die Bälle in der Luft. ZF setzt offenbar darauf, Gewinn einzustreichen, sofern Knorr die Kartellfreigaben erhält. “Wir haben von Anfang an formuliert, dass wir nicht pokern und aussteigen, wenn unser Angebot keine Mehrheit findet. Konsequenterweise haben wir uns neutral verhalten und damit auch nun den Willen der Aktionäre respektiert”, sagte ein ZF-Sprecher.Knorr betrachtet das Abstimmungsergebnis als bindend, auch wenn weniger als 20 % des Kapitals abgestimmt haben. Zunächst wird Knorr die schwedische Börsenaufsicht um eine abermalige Verlängerung der Angebotsfrist bis 9. Februar 2018 bitten. Die Münchner sind aber noch keineswegs am Ziel. Das Haldex-Management lehnt Knorr ab, es befürchtet aufgrund der Kartellhürden eine Zerschlagung. Und die Hängepartie belaste das Geschäft.