WERTBERICHTIGT

Imageschaden für Masayoshi Son

Börsen-Zeitung, 24.10.2019 Was soll man von Masayoshi Son halten? Angesichts von Massenentlassungen stinkt es zum Himmel, dass der Wework-Gründer und -CEO Adam Neumann seine Aktien für 1 Mrd. Dollar verkaufen sowie einen Kredit von 500 Mill. Dollar...

Imageschaden für Masayoshi Son

Was soll man von Masayoshi Son halten? Angesichts von Massenentlassungen stinkt es zum Himmel, dass der Wework-Gründer und -CEO Adam Neumann seine Aktien für 1 Mrd. Dollar verkaufen sowie einen Kredit von 500 Mill. Dollar und ein Beraterhonorar von 185 Mill. Dollar kassieren darf. Hat der Japaner keine Antenne dafür, dass diese hohen Summen ungerechtfertigt sind? Zugleich muss man die Chuzpe von Son bewundern, wie er trotz seines schlechten Blattes den Einsatz verdoppelt und das Spiel zu drehen versucht. Sein größter Trick: Die Softbank Group stockt ihre Anteile von 29 % auf 80 % auf, ohne die Mehrheit der Stimmrechte zu übernehmen. Softbank kann daher Wework so bilanzieren wie Alibaba – als Beteiligung, nicht als Tochter. Der Konzern verbucht also 80 % vom Ergebnis, nicht aber die 22 Mrd. Dollar Schulden von Wework. Sollten Son und sein Finanzgenie Rajeev Misra bei vorherigen Finanzierungsrunden ähnlich geschickt agiert haben, kommt Softbank womöglich mit einem blauen Auge davon. Aber Sons Image eines genialen Investors dürfte trotzdem leiden. mf