Immatics Biotech stockt Finanzierung auf
wb Frankfurt – Die Tübinger Immatics Biotechnologies erhält 58 Mill. Dollar frisches Kapital von bestehenden Investoren. Dabei geht es um die Dievini Hopp Biotech Holding, Wellington Partners, AT Impf GmbH und neue Kapitalgeber. Die Serie E-Runde sei damit abgeschlossen. Den Angaben zufolge ist der US-Biotechkonzern Amgen als neuer Investor mit von der Partie.Mit der an der Nasdaq 139 Mrd. Dollar schweren Amgen, dem global größten Biotechkonzern, wurde im Januar ein umfangreiches Kooperationsprogramm vereinbart. Hier geht es um die Entwicklung innovativer Krebsimmuntherapien. Die Zusammenarbeit sieht eine Einmalzahlung von 30 Mill. Dollar an Immatics sowie potenzielle Meilensteinzahlungen bis über 1 Mrd. Dollar vor. Kooperationen hat Immatics auch mit Roche und Morphosys.Sogenannte bispezifische Antikörper zählen zu den Stärken der deutschen Biotechs. Amgen kaufte sich 2012 mit der Übernahme der Münchener Micromet ein, aus deren Forschung inzwischen ein zugelassenes Leukämiemedikament entstand. Der Schwerpunkt von Immatics liegt in der Entwicklung therapeutischer Impfstoffe zur Krebsbehandlung, daneben werden Studien zu Mitteln gegen Darm- und Hirntumore durchgeführt. Ein Teil der neuen Finanzierungsrunde sei für die Finanzierung des klinischen Programms der beiden Leittherapien vorgesehen. Diese stammen aus einer Zusammenarbeit mit dem US-Forschungszentrum MD Anderson. Bald sollen Patientendaten aus klinischen Studien mit den Zelltherapien vorliegen. Mit der Serie E soll der erste Konzeptbeweis für neue bispezifische Kandidaten durchgeführt werden. Die Therapie basiere auf einem proprietären Ansatz von Immatics. Hierbei würden patienteneigene Zellen so verändert, dass sie exogene, auf Krebsstrukturen gerichtete T-Zellenrezeptoren exprimierten. So sollen auch solide Tumore für eine Immuntherapie empfänglich gemacht werden. Die Patientenrekrutierung für die erste klinische Studie habe kürzlich begonnen. Fünfte Runde2013 hatte Immatics die vierte Finanzierungsrunde im Volumen von 34 Mill. Euro mit den Altinvestoren Dievini Hopp Biotech Holding, MIG AG, AT Impf und Wellington Partners abgeschlossen. 2013 wurden 34 Mill. Euro und drei Jahre zuvor 54 Mill. Euro eingeworben. 2007 waren es mit dem Einstieg des SAP-Mitgründers Dietmar Hopp 40 Mill., die Serie A lag 2004/05 bei 14 Mill. Euro. Weitere Mittel über 30 Mill. Dollar stammen von Baden-Württemberg, dem Bundesforschungsministerium, der EU und dem Cancer Institute of Texas. Immatics hat 2016 die Investmentbankerin Katina Dorton als CFO geholt. Sie war mit Schwerpunkt M & A in der Kanzlei Sullivan & Cromwell gestartet, bevor sie zwölf Jahre für Morgan Stanley arbeitete.