Immofinanz steht ohne Russland besser da

Bewertungseffekte helfen - Schweigen zur Fusion

Immofinanz steht ohne Russland besser da

wb Frankfurt – Nach dem angekündigten Verkauf ihres Geschäfts mit russischen Shopping-Centern sieht die Welt für Immofinanz ganz anders und profitabel aus. Das sich deutlich verkleinernde österreichische Gewerbeimmobilien-Unternehmen weist für die ersten drei Quartale ein Konzernergebnis aus fortgeführten Geschäften – also ohne die an die russische Fort Group verkauften Moskauer Einkaufszentren – von 116 Mill. Euro aus. In der Vorjahreszeit fiel noch ein Verlust von 218 Mill. Euro an.Das operative Ergebnis (FFO 1) wuchs von 19 Mill. auf 49 Mill. Euro. Im Ergebnis aus Assetmanagement zeigt sich ein Zuwachs um 11,3 % auf 123 Mill. Euro. Das Finanzergebnis drehte von 144 Mill. ins Plus mit 89 Mill. Euro. Das sei vor allem eine Folge positiver Bewertungseffekte aus den Beteiligungen an CA Immo und Buwog und eines gesunkenen Finanzierungsaufwands. Insgesamt wird das Nettoergebnis inklusive Russland-Aktivitäten mit – 59 Mill. nach einem Verlust von 409 Mill. Euro vor Jahresfrist ausgewiesen. Die liquiden Mittel stiegen bis Ende November durch die Auszahlung von Refinanzierungen auf 580 Milll. Euro, heißt es weiter.Die Dividende für 2017 soll bei 6 Cent je Aktie bleiben. Das Immobilienvermögen umfasst 4,2 Mrd. Euro; weitere 660 Mill. Euro entfallen auf die Beteiligung an CA Immo. Zur Wiederaufnahme von Fusionsgesprächen mit CA Immo äußert sich Immofinanz ebenso wie CA Immo in ihrem Zwischenbericht nicht, obwohl mit dem Verkauf des Russlandportfolios die wichtigste Hürde aus dem Weg geräumt ist. Immofinanz-CEO Oliver Schumy nennt lediglich als nächstes Ziel, angesichts des gesunkenen Schuldenstands ein Rating im Investment Grade anzustreben. Petrus dagegenDer aktivistische Aktionär Petrus Advisers, der an beiden Unternehmen jeweils 2 bis 4 % hält, wendet sich wie berichtet gegen den Zusammenschluss. Ex-Banker Klaus Umek fordert den CA-Immo-Aufsichtsratschef Torsten Hollstein auf, die Fusionsgespräche sofort zu beenden. Immofinanz hält 26 % an CA Immo. Sollten keine 75 % für den Zusammenschluss gefunden werden, “wäre jeder weitere Mitteleinsatz für einen Merger eine unvertretbare Verschwendung von Geld und Zeit, für die wir Haftungsansprüche geltend machen werden”.