Umsatzrückgang in der Baumarktbranche

„In Haus und Garten wird eher verhalten investiert“

In der Bau- und Gartenmarktbranche ist der nominale Umsatz in den ersten drei Vierteln des Jahres um 1,4% auf 16,1 Mrd. Euro gefallen. Die vom Branchenverband BHB erhoffte Geschäftsbelebung blieb aus. Langfristig soll es besser werden.

„In Haus und Garten wird eher verhalten investiert“

„In Haus und Garten wird
eher verhalten investiert“

Baumarktverband: Umsatz sinkt um 1,4 Prozent

md Frankfurt

Auch nach drei Vierteln des Jahres bleibt in der Bau- und Gartenmarktbranche die Trendwende zum Besseren aus. Nach einem Zwischenhoch im zweiten Quartal hätten weder Spätsommer noch Frühherbst die entsprechenden Wendepunkte gesetzt, teilt der Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) mit. Obwohl der September wieder ins Positive gedreht habe, blieb nach Verbandsangaben das dritte Quartal mit einem Minus von 2,3% hinter dem Vorjahresumsatz zurück. Damit bleibe auch die Bilanz nach neun Monaten schwächer als erhofft: In Deutschland sanken die Erlöse im Vorjahresvergleich um 1,4% oder rund 230 Mill. Euro auf 16,08 Mrd. Euro; auf bereinigter Fläche betrug das Minus 1,2%. 2024 lag der Gesamtbruttoumsatz bei knapp 21 Mrd. Euro.

„Angesichts der weiterhin gedämpften Grundstimmung im Land agieren die Menschen vorsichtig und investieren eher verhalten in Projekte rund um Haus und Garten, und das ist für uns alle gut nachvollziehbar“, resümiert Peter Wüst, Hauptgeschäftsführer des BHB. Ähnlich wie alle Bürger warte man in der Branche auf die angekündigten Maßnahmen der Regierung zur Wirtschafts- und Konjunkturbelebung.

Besserung nur auf lange Sicht

Anzeichen für eine langfristige Besserung sieht Wüst jedoch ausdrücklich: „Sowohl die stetig steigende Zahl der Baugenehmigungen als auch die optimistischeren Wachstumsprognosen der Wirtschaftsinstitute lassen erwarten, dass die Situation wieder ins Positive dreht, auch wenn es sicherlich noch einige Zeit benötigt, bis die Effekte echte Wirkung für die Branche zeigen“.

Keine großen Gewinner nach Segmenten, dafür einige große Verlierer

Unterteilt nach Segmenten sei in Deutschland nach neun Monaten keines stärker als 2% gewachsen. Die deutlichsten Rückgänge habe es mit jeweils 5,9% bei Wohnen/Deko sowie Freizeit/Saisonwaren gegeben, gefolgt von Haushaltswaren (–5,2%) und Fliesen (–4,7%).

Im BHB sind nach eigenen Angaben 25 Handelsorganisationen mit über 30 Vertriebslinien und über 210 Fördermitglieder aus der Industrie und dem Dienstleistungssektor organisiert. Die Branche im weiteren Sinne zählt in Deutschland rund 480.000 Beschäftigte.

Österreich ist einziges Land der Dach-Region mit Wachstum

Der BHB vertritt als Wirtschaftsverband die Interessen der Handelsbetriebe für Heimwerken, Bauen und Gärtnern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz (Dach-Region) sowie weiterer Unternehmen der Do-it-yourself (DIY)-Branche aus der Industrie und dem Dienstleistungssektor.

Eine ähnliche Entwicklung wie in Deutschland nahmen laut BHB die Bau- und Gartenfachmärkte in der Schweiz, die um 1,2% (bereinigt 0,2%) hinter dem Vorjahr zurückliegen. Einzig in Österreich legten die Erlöse – „dank eines sehr starken zweiten Quartals“ – nach neun Monaten um 1,2% zu.