Weltgrößter Modekonzern erwartet Ende der Branchenkrise
Weltgrößter Modekonzern erwartet Ende der Branchenkrise
Inditex erwartet Ende der Absatzdelle
Umsatz des Modekonzerns zieht nach schwachem Sommer im Herbstquartal wieder an
ths Madrid
In den Sommermonaten verloren die Verkäufe des weltweit größten Modekonzerns Inditex weiter an Fahrt. Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz der Mutter von Ketten wie Zara im Vergleich zum Vorjahreszeitraum lediglich um 1,6% auf 18,36 Mrd. Euro, wie das spanische Unternehmen am Mittwoch bekannt gab. Der Reingewinn von Februar bis Juli legte nur um 0,8% auf 2,79 Mrd. Euro zu.
Die Zahlen lagen unterhalb des Analystenkonsens von Bloomberg. Dennoch schnellte der Kurs des Schwergewichts der Madrider Börse am Mittwoch nach Veröffentlichung der Zahlen um mehr als 7% nach oben. Der Grund ist nach Meinung der Analysten der positive Ausblick für das Herbstquartal, der ein Ende der Absatzdelle erwarten lässt. In den ersten fünf Wochen des dritten Quartals stieg der um Währungseffekte bereinigte Umsatz um 9%. „Wir sehen eine gute Entwicklung für den Rest des Jahres. Die Absätze legen zu“, versicherte der CEO von Inditex, Óscar García Maceiras, am Mittwoch vor Analysten.
Schwacher Dollar belastet
Die Devisen, allen voran der schwache Dollar, waren einer der Gründe für das durchwachsene erste Halbjahr. Ohne Währungseffekte wäre der Umsatz in den ersten sechs Monaten gegenüber 2024 um 5,1% gestiegen, unterstrich das Unternehmen. Die Währungen werden sich im Gesamtjahr um 4% negativ auf die Zahlen auswirken, so Inditex. Aber auch die ungünstigen Wetterbedingungen drückten die Kauflust der Kunden. Der Handelskrieg hinterließ ebenfalls seine Spuren. García Maceiras sprach von einem „komplizierten Marktumfeld“, in dem man sehr schwer Voraussagen treffen könne.
Investitionen in USA
In den USA, dem zweitwichtigsten Markt nach Spanien, sei man auf die Strafzölle vorbereitet, dank der Diversifizierung der Zulieferer und der Flexibilität bei der Fertigung der Modeartikel. An der Preispolitik in den USA sollen die Zölle nichts ändern, versicherte der Vorstand. Die Entscheidungen würden nach kommerziellen Kriterien getroffen, eher als nach finanziellen. So hält Inditex an den Investitionsplänen für 2026 in Nordamerika fest, wie der aufwendigen Renovierung des Flagship-Geschäfts in New York. „Die USA bleiben ein sehr relevanter Markt für uns“, erklärte der CEO.
Das Betriebsergebnis (Ebitda) stieg im ersten Halbjahr um 1,5% auf 5,1 Mrd. Euro und die Bruttogewinnmarge blieb wie erwartet bei 58,3%. Der freie Cashflow fiel um 39% auf 1,16 Mrd. Euro. Der Konzern will dieses Jahr 1,8 Mrd. Euro investieren und seine Nettoverkaufsfläche 2025 und 2026 um 5% ausbauen.