Der spanische Moderiese Inditex trotzte im letzten Jahr der schleppenden Nachfrage nach Mode in vielen Märkten sowie der Inflation, die einigen der Konkurrenten wie der schwedischen H&M zu schaffen machten. Der weltweit führende Textilkonzern erzielte im Geschäftsjahr 2023, von Februar bis Januar, einen Rekordgewinn nach Steuern von 5,4 Mrd. Euro, 30% mehr als im Vorjahr, wie das Unternehmen am Mittwoch berichtete.

Bei den Ketten wie Zara oder Bershka war die Nachfrage der Kunden ungebrochen. Der Umsatz erhöhte sich gegenüber 2022 um 10,4% auf knapp 36 Mrd. Euro. Bereinigt um Wechselkurseffekte hätte der Absatz sogar um 14% zugelegt. Das Ergebnis lag leicht über den Erwartungen der Analysten und die Inditex-Aktie legte bis Nachmittag um 8% zu. In den ersten sechs Wochen des neuen Quartals wuchs der bereinigte Umsatz um 11%, was eine kleine Abschwächung bedeutet.

Der Vorstand und die Analysten hoben einmal mehr das Geschäftsmodel von Inditex mit der ausgefeilten Logistik hervor. Die Kosten blieben mit einem Anstieg von 10% unter dem Umsatzwachstum. Die Spanier konnten die Kosten für das Inventar kontrollieren und Preiserhöhungen für die Kunden weitgehend vermeiden. Der CEO Óscar García Maceiras kündigte an, dass man zu den geplanten Investitionen von 1,8 Mrd. Euro in diesem Jahr weitere 900 Mill. Euro in die Logistik stecken werde. Der Konzern sitzt auf einer komfortablen Netto-Cash-Position von gut 11 Mrd. Euro. Die Dividende wird daher im Rahmen des Gewinnanstiegs um 28% erhöht. „Wir haben eine solide finanzielle Lage und das ist der Moment, um zu investieren“, sagte García Maceiras vor der Presse.

Das Online-Geschäft wuchs um 16% auf einen Umsatz von 9 Mrd. Euro, also ein Viertel der Gesamtbilanz. Bei Inditex besteht man jedoch darauf, dass der Verkauf über das Internet fest im Gesamtgeschäft integriert sei. So können die Kunden online erworbene Ware in den Läden umtauschen, obwohl dafür nun in vielen Märkten eine Gebühr anfällt. Dies sei von den Kunden „sehr gut angenommen“ worden, versicherte der CEO.