Modekonzern

Inditex trotzt Krieg, Virus und Inflation

Der Modekonzern Inditex, zu dem unter anderem die Modeketten Zara und Massimo Dutti gehören, hat trotz zahlreicher Probleme im ersten Quartal ein Rekordergebnis erzielt.

Inditex trotzt Krieg, Virus und Inflation

ths Madrid

Inditex hat trotz zahlreicher Probleme wie dem Krieg in der Ukraine, den Lockdowns in China und der hohen Inflation im ersten Quartal seines Geschäftsjahres ein Rekordergebnis erzielt. Der weltweit führende Modekonzern machte von Februar bis April einen Reingewinn von 760 Mill. Euro, 80% mehr als im Vorjahr und mehr als 2019 vor Ausbruch der Pandemie, wie das spanische Unternehmen mitteilte.

Analysten hatten mit einem höheren Ergebnis gerechnet, doch wurden die Rückstellungen von 216 Mill. Euro nicht einkalkuliert, mit denen sich die Spanier gegen die Folgen des Krieges in der Ukraine absichern. Der Kurs stieg zeitweise um 4,1%. Der Umsatz wuchs gegenüber dem Vorjahr um 36% auf 6,7 Mrd. Euro. Besonders gut lief es für den Betreiber von Modeketten wie Zara oder Massimo Dutti in den USA, nach Spanien nun zweitgrößter Markt des Konzerns. Dadurch konnte der Ausfall wegen der Schließung der 500 Ladenlokale in Russland und Dutzender Geschäfte in China aufgrund der jüngsten Lockdowns mehr als ausgeglichen werden.

Auch zum Auftakt des zweiten Quartals stieg der Absatz um 17%, wie Inditex mitteilte. Die Kunden strömen nach dem Ende der Einschränkungen wieder in die Geschäfte. „Die Menschen wollen ihr normales Leben zurückhaben“, erklärte der CEO von Inditex, Óscar García Maceiras vor Analysten. Die Wiederbelebung in den Modeläden führte dazu, dass der Online-Absatz in konstanten Preisen um 6% zurückging. Vor einem Jahr waren die Verkäufe im Netz infolge der Pandemie besonders stark. Bis Ende 2024 soll der Online-Handel 30% des Gesamtumsatzes ausmachen. Inditex setzt dabei auf sein integriertes Modell, bei dem die Kunden die im Netz erworbenen Artikel in den Geschäften umtauschen können und die Ladenlokale gleichzeitig als Lager für den Online-Vertrieb funktionieren.

Wegen des starken Inflationsanstiegs hob auch Inditex vielerorts die Preise an. Die Spanier haben ihr Inventar um 27% erhöht, im Hinblick auf drohende Lieferengpässe. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten fertigt der Konzern einen Großteil der Ware nahe an den Märkten in Europa und spart so Transportkosten. Seit einiger Zeit ist das Management um die neue Vorsitzende Marta Ortega, Tochter des Firmengründers und Hauptaktionärs Amancio Ortega, um die Erhöhung der Nachhaltigkeit der Textilien bemüht.