Beteiligungsholding

Indus kickt Fahrzeug­technik aus dem Konzern

Von Automobilzulieferern hat der SDax-Konzern genug. Die künftige Konzernstruktur umfasst drei neu definierte Segmente.

Indus kickt Fahrzeug­technik aus dem Konzern

ak Köln

 Die Indus Holding hat von der defizitären Fahrzeugtechnik die Nase voll und zieht einen Schlussstrich. Verlustbringer aus dem bisherigen Segment würden verkauft, die Beteiligungsgesellschaft wolle sich strategisch neu aufstellen, teilte der Vorstand am Donnerstag mit. Zum Jahreswechsel gibt sich Indus eine neue Konzernstruktur. Aus den bisherigen fünf Segmenten werden drei –  sie heißen künftig Infrastructure, Materials und Engineering.

„Wir räumen das Portfolio konsequent auf und setzen wertvolle Mittel für die weitere Entwicklung frei“, ließ sich Indus-Vorstandschef Johannes Schmidt zitieren. „2023 ist das Jahr des Neustarts.“

Die Fahrzeugtechnik war seit Jahren das Sorgenkind des SDax-Unternehmens. Nach fast 60 Mill. Euro Verlust im vorigen Jahr fuhr das Segment in den ersten neun Monaten 2022 sogar 92 Mill. Euro Miese ein. Grund sind im Wesentlichen die aufgelaufenen operativen Verluste und die Insolvenz der Tochter SMA im Oktober, doch auch andere Beteiligungsunternehmen der Sparte fuhren deutliche Verluste ein.

Jetzt sollen nur noch Beteiligungen mit guter Perspektive Bestandteil der neuen Kernsegmente werden, wie Indus ausführte. Das Unternehmen sah sich nach eigenen Angaben bisher vor allem als breit aufgestellter Finanzinvestor, künftig will es als „Beteiligungsgesellschaft mit klaren Technologieschwerpunkten für Nachfolgelösungen mittelständischer Unternehmen“ agieren. Aktuell verfügt Indus über 47 Beteiligungen. Zwei bis drei Zukäufe sind jährlich geplant. Dabei will sich das Unternehmen an den Megatrends Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Mobilität und Urbanisierung sowie Demografie und Gesundheit orientieren.