Infrastrukturkonzern Atlantia expandiert weiter

Einstieg beim Flughafen Bologna für 165 Mill. Euro

Infrastrukturkonzern Atlantia expandiert weiter

tkb Mailand – Der von der Benetton-Holding Edizione mehrheitlich kontrollierte Infrastrukturbetreiber Atlantia hat sich 29,4 % am Airport von Bologna gesichert. Dafür bezahlt der Konzern 164,5 Mill. Euro. Der an der Mailänder Börse notierte Aeroporte Guglielmo Marconi ist Italiens sechstgrößter Flughafen und hat 2016 rund 7,7 Millionen Passagiere befördert. Atlantia hat im Vorjahr den Flughafen Nizza erworben und hält die Mehrheit des Flughafenbetreibers von Rom.Im ersten Halbjahr 2017 hat Atlantia den konsolidierten Nettogewinn um 25 % auf 518 Mill. Euro erhöht. Die Nettoverbindlichkeiten wurden gegenüber Jahresende 2016 um 256 Mill. auf 11,4 Mrd. Euro verringert, während der operative Cash-flow um 10 % auf 1,2 Mrd. Euro zunahm.Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung hat sich das Unternehmen eine Kapitalerhöhung von maximal 3,8 Mrd. Euro genehmigen lassen. Die Emission soll im Herbst durchgeführt werden und zur Finanzierung des geplanten Übernahmeangebotes für den spanischen Autobahnbetreiber Abertis eingesetzt werden. Aus einem Zusammenschluss würde einer der größten Autobahnbetreiber weltweit entstehen. Das Übernahmeangebot soll 16,3 Mrd. Euro ausmachen und könnte laut Atlantia-Chef Giovanni Castellucci voll in bar bezahlt werden. Die Offerte ist im November geplant.Inzwischen hat Abertis-Chef Francisco Reynés wissen lassen, dass er das italienische Angebot der vom spanischen Baukonzern ACS angekündigten Offerte vorziehe. Ob Atlantia das Angebot im Fall des Falles nachbessert, ist fraglich. Castellucci meinte nur, dass Atlantia breite Schultern habe und dass es derzeit zu früh sei, um über eine Nachbesserung zu sprechen.