Infusionen nähren Fresenius

CEO Sturm hebt unteren Rand der Jahresprognose einen Tick an - Dialysetochter FMC profitiert von Sparkurs

Infusionen nähren Fresenius

wb Frankfurt – Der Gesundheitskonzern Fresenius steht vor der anstehenden Einverleibung der spanischen Krankenhauskette Quirónsalud gut genährt da. Insbesondere dank der höheren Erwartungen der auf Infusionen und klinische Ernährung ausgerichteten Sparte Kabi hebt der Anfang Juli vom CFO zum Vorstandschef aufgestiegene Stephan Sturm die Konzernprognose für 2016 leicht an. Das obere Ende des Ausblicks bleibt zwar unverändert, da Finanzierungskosten für die anstehende 5,8 Mrd. Euro schwere Akquisition von Quirónsalud gegenläufig wirken. Das Konzernergebnis soll nun währungsbereinigt um 12 bis 14 % wachsen. Der bisherige Ausblick sah ein Plus von 11 bis 14 % vor. Fresenius erwartet ein Umsatzanstieg (ohne Währungseffekte) von 6 bis 8 %. Der Leverage, also Nettofinanzschulden zu Ebitda, soll zum Jahresende bei den per 30. September erreichten 2,5 liegen.Kabi, die nach Fresenius Medical Care (FMC) größte Sparte des Konzerns, erhöht den Ausblick und erwartet 2016 nun ein organisches Umsatzwachstum und ein währungsbereinigtes Ebit-Wachstum von je 4 bis 6 %. Die bisherige Prognose sah einen Prozentpunkt weniger vor. Die ebenfalls im Dax enthaltene FMC profitiert von ihrem Sparkurs. Sie rechnet mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von 7 bis 10 % und einem Ergebnisplus von 15 bis 20 % für 2016.”Mit einem erneut deutlichen Ergebniszuwachs konnten wir im dritten Quartal an die sehr gute Entwicklung des ersten Halbjahres anknüpfen. Dabei sind wiederum alle Unternehmensbereiche in allen Regionen organisch gewachsen”, lässt sich CEO Sturm zitieren, der noch keinen Nachfolger für sich selbst als Finanzchef gefunden hat. Auch mittelfristig habe der Konzern allen Grund zum Optimismus, wobei er auf Quirónsalud verweist, die Helios stärken soll. Die werde sich in den “anspruchsvollen Zielen für die kommenden Jahre zeigen, die wir mit der Prognose für 2017 bekannt geben werden”.Im dritten Quartal kletterten die Konzernerlöse um 6 % auf 7,3 Mrd. Euro, währungsbereinigt lag der Anstieg bei 7 %. Das Ebit legte bereinigt um Sondereffekte um 5 % auf 1,08 Mrd. Euro zu. Netto verdiente die Gruppe bereinigt mit 399 Mill. Euro 12 % mehr als im Vorjahr. Fresenius investierte in den neun Monaten 1,0 (i.V. 0,95) Mrd. Euro in Sachanlagen. Schwerpunkte bildeten Instandhaltungs- und Erweiterungsinvestitionen in Dialysezentren, Produktionsstätten und Krankenhäusern. Das Akquisitionsvolumen betrug 592 (272) Mill. Euro. Es entfiel den Angaben zufolge im Wesentlichen auf den Kauf von Dialysezentren und den weiteren Ausbau des Versorgungsmanagements von FMC, den Erwerb einer US-Produktionsstätte für Arzneimittel (Kabi) sowie den Erwerb der Klinik Niederberg für Helios. Der freie Cash-flow vor Akquisitionen und Dividenden lag mit 1,2 Mrd. Euro leicht unter Vorjahresniveau, danach ist er von 574 Mill. auf 253 Mill. Euro eingebrochen.