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Initiative gegen Vorkasse bei Flügen

Geht es nach dem Willen der Verbraucherschützer, müssen Flugpassagiere künftig nicht mehr gleich bei der Buchung den vollen Ticketpreis bezahlen.

Initiative gegen Vorkasse bei Flügen

dpa-afx Frankfurt/Berlin

Geht es nach dem Willen der Verbraucherschützer, müssen Flugpassagiere künftig nicht mehr gleich bei der Buchung den vollen Ticketpreis bezahlen. Das von SPD und CDU regierte Land Niedersachsen hat sich mit einer Bundesratsinitiative den Vorstoß des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV) gegen die Vorkasse zu eigen gemacht, und auch aus dem grün geführten Bundes­ministerium für Umwelt und ­Verbraucherschutz kommt Rückenwind.

„Passagiere sind es leid, den Airlines zinslose Kredite zu geben, bei abgesagten Flügen auf den Kosten sitzen zu bleiben oder im schlimmsten Fall das Risiko einer Insolvenz tragen zu müssen“, sagte VZBV-Mobilitätsexpertin Marion Jungbluth dem „Handelsblatt“. Von der Bundesregierung verlange man, die Vorkassepraxis zu reformieren. Gezahlt werden solle künftig erst beim Check-in. Die Fluggesellschaften seien in der Pflicht, bei berechtigten Ansprüchen Erstattungen, Ausgleichszahlungen und Entschädigungen schnell und unbürokratisch zu leisten, formulierte am Montag eine Sprecherin von Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke (Grüne). Wenn dies nicht laufe, werde man die Vorkassepraxis überprüfen. Allerdings existieren drei Urteile des Bundesgerichtshofs, der noch im Jahr 2016 das Vorkasseprinzip der Airlines für rechtmäßig erklärt hatte. Die „Erstattungskrisen“ traten indes erst danach ein.