Paramount, Comcast und Netflix

Drei US-Medienkonzerne bieten für Warner Bros Discovery

Gleich drei US-Medienkonzerne greifen nach Warner Bros Discovery. Die Bieter haben aber sehr unterschiedliche Interessen.

Drei US-Medienkonzerne bieten für Warner Bros Discovery

Die US-Medienkonzerne Paramount Skydance, Comcast und Netflix haben Insidern zufolge erste Gebote für eine Übernahme des Rivalen Warner Bros Discovery abgegeben. Darüber berichteten die Nachrichtenagentur Reuters sowie die „New York Times“ unabhängig von einander.

Paramount wolle den Konzern komplett übernehmen inklusive seiner Kabelfernsehsender wie CNN, TNT und dem Cartoon Network, hieß es übereinstimmend. Comcast, die Muttergesellschaft von NBCUniversal, sei an den Film- und Fernsehstudios sowie dem Bezahlsender HBO interessiert. Netflix wiederum habe es auf das Studio- und Streaming-Geschäft abgesehen, um sich Zugang zu Filmreihen wie „Harry Potter“ zu sichern. Stellungnahmen der genannten Unternehmen lagen zunächst nicht vor.

Warner Bros. hatte im vergangenen Monat angekündigt, strategische Optionen zu prüfen, nachdem mehrere Interessenten Kaufbereitschaft für das gesamte Unternehmen oder Teile davon signalisiert hatten.

Damit würde Warner Bros. Discovery auf den vierten Eigentümer in sieben Jahren zusteuert. Der Telekomkonzern AT&T kaufte Time Warner 2018 von dessen Aktionären, um in die Film- und TV-Produktion einzusteigen. Vier Jahre später wurde WarnerMedia in Discovery eingegliedert, woraus die heutige Unternehmensstruktur hervorging.

Aktienkurs verdreifacht

Da Verbraucher und Werbekunden vom traditionellen Fernsehen hin zum Streaming wechseln, kämpft Warner Bros. unter der aktuellen Führung. Doch durch die jüngsten Übernahmespekulationen hat sich der Aktienkurs in den vergangenen zwei Monaten fast verdreifacht. Das Unternehmen hat nun einen Börsenwert von 57 Milliarden Dollar und etwa 33,5 Milliarden Dollar Schulden.

Warner Bros. könnte allerdings auch mit keinem der Interessenten einig werden und seinen aktuellen Plan fortsetzen, die schwächelnden Kabelsender im nächsten Jahr vom restlichen Geschäft abzuspalten. Das würde Vorstandschef David Zaslav erlauben, die Studios und die Streaming-Bereiche weiterzuführen – zumindest bis ein weiterer Bieter auftaucht. Der Vorstand will voraussichtlich bis Weihnachten eine endgültige Entscheidung treffen.