Intel zahlt 2 Mrd. Dollar für KI-Start-up aus Israel

Chips von Habana Labs mit Leistungsvorteil

Intel zahlt 2 Mrd. Dollar für KI-Start-up aus Israel

scd Frankfurt – Der weltgrößte Halbleiterkonzern Intel übernimmt das israelische Start-up Habana Labs für 2 Mrd. Dollar. Das Ende 2015 gegründete Unternehmen hat sich auf die Entwicklung von Halbleitern für Anwendungen mit künstlicher Intelligenz (KI) spezialisiert und hatte den US-Chipproduzenten bereits als Investor an Bord. Dessen Venture-Arm Intel Capital war der Hauptinvestor der jüngsten Finanzierungsrunde im November, bei der insgesamt 75 Mill. Dollar eingesammelt worden waren.Habana soll vor allem die KI-Angebote für Datenzentren erweitern, wie Navin Shenoy erklärte, der das Datenplattform-Geschäft von Intel leitet. Unter dessen Dach bleibe das Start-up als eigenständig geführter Bereich mit dem derzeitigen Management erhalten. Dieses berichtet dann an Shenoy.Konzernweit erwartet Intel in diesem Jahr einen KI-bezogenen Umsatz von 3,5 Mrd. Dollar, was einer Steigerung um mehr als ein Fünftel im Vergleich zum Vorjahr entsprechen würde. Intel erwartet, dass der KI-Halbleitermarkt im Jahr 2024 weltweit bereits ein Volumen von mehr als 25 Mrd. Dollar erreicht haben wird.Die Übernahme kommt für Technologiebeobachter etwas überraschend, nachdem Intel in den vergangenen Monaten eine ganze Reihe eigener KI-orientierter Halbleiter ihrer Nervana-Serie auf den Markt gebracht hatte. “Ein Szenario, in dem die Nervana-Chips auch in Zukunft noch eine bedeutende Rolle spielen, ist nur schwer vorstellbar”, schrieb Moor-Insights-Analyst Karl Freund in einer ersten Einschätzung für das US-Magazin “Forbes” am Montag. Allerdings werde sich das Unternehmen mit einer finalen Entscheidung wohl noch ein paar Monate Zeit lassen.Unter der Vielzahl an Start-ups rage Habana Labs heraus, weil das Unternehmen bereits funktionierende Hardware mit beeindruckender Leistung vorweisen könne. Der Goya-Chip des Unternehmens soll bei einer geringeren Latenz etwa die dreifache Leistung des Konkurrenzprodukts des Intel-Rivalen Nvidia bringen.