Intilion, ein Anbieter von Energiespeichern, zieht ganz flugs die Reißleine: Vor nicht einmal zwei Wochen waren die Börsenpläne für das dritte Quartal ventiliert worden, jetzt kommt das vorläufige Aus. Das Unternehmen und Altaktionär Hoppecke Gruppe entschieden, die Pläne vorerst nicht umzusetzen, heißt es. Der Grund: Im aktuellen Marktumfeld lasse sich keine angemessene Bewertung erzielen. Hinsichtlich der Bewertung hatte Bloomberg im April über eine Zielgröße von 350 Mill. Euro spekuliert.

Gleichwohl habe Intilion von Investoren “sehr positives Feedback” erhalten, wird mitgeteilt. An der Idee, das weitere Wachstum mit Geld vom Kapitalmarkt zu finanzieren, wird festgehalten. Die Vorbereitungen für das IPO sollen daher in Abhängigkeit vom Kapitalmarktumfeld zu einem späteren Zeitpunkt erneut aufgenommen werden. In der Zwischenzeit beabsichtige Hoppecke, den dynamischen Wachstumskurs der Gesellschaft fortzusetzen.

Unter dem Dach Familiengruppe Hoppecke tummeln sich 22 Tochtergesellschaften. Intilion, gesellschaftsrechtlich eine Tochter der Hoppecke Rail Systems GmbH, war 2019 ausgegründet worden. Die Unternehmensgruppe Hoppecke verfügt nach eigenen Angaben über mehr als 95 Jahre Know-how mit Industriebatteriesystemen. Intilion hat sich dabei auf die Herstellung von Energiespeichern für Gewerbe- und Industriekunden sowie für Energieversorger und Netzbetreiber spezialisiert. Den Kunden wird ein Gesamtpaket angeboten, das von der Hardware über Überwachungs- und Applikationssoftware bis zu Installation, Inbetriebnahme und Wartung reicht.

Energiespeicher gelten im Zeitalter der Elektrifizierung und des Zubaus von erneuerbarer Energie in der Stromversorgung als notwendiger Bestandteil der Energiewende. Von daher versteht sich Intilion als Ermöglicher der Energiewende. Das Unternehmen ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen und peilt für das bis März laufende Geschäftsjahr eine Umsatzverdoppelung auf 70 Mill. Euro an. Als Sole Global Coordinator war das Bankhaus Metzler mandatiert.