Investitionsquote von Sartorius steigt weiter

Pharmazulieferer stärkt organisches Wachstum - Erlössteigerung in Amerika und Asien am größten

Investitionsquote von Sartorius steigt weiter

ste Hamburg – Der Pharmazulieferer und Laborausrüster Sartorius hat 2016 seine Jahresziele, die er nach dem ersten Halbjahr erhöht hatte, erreicht. Das TecDax-Unternehmen gab bei der Vorlage vorläufiger Jahreszahlen einen positiven Ausblick für 2017 ab, den einige Analysten aber als vorsichtig einstuften. Auffällig ist die prognostizierte hohe Investitionsquote von 12 % bis 15 % – nach 11,7 % im abgelaufenen Geschäftsjahr und 10,1% im Jahr 2015. Die Vorzugsaktie von Sartorius gab um 3 % auf 68,50 Euro nach.Der Anstieg der Investitionen soll das künftige organische Wachstum unterstützen, wie Sartorius die Pläne für 2017 gestern erklärte. Im Herbst hatte das Unternehmen bereits die Steigerung der Investitionsquote 2016 von anfangs erwarteten rund 10 % mit dem Ausbau der Produktionskapazitäten begründet. Das Unternehmen, das für 2020 ein jährliches Umsatzziel von 2 Mrd. Euro anvisiert, hatte im vergangenen Jahr zugleich einen geringeren Umsatzbeitrag durch Zukäufe in Aussicht gestellt. Das mittelfristige Umsatzziel beruht noch mit einem Viertel statt zuvor einem Drittel auf Akquisitionen.Im vergangenen Jahr trugen die drei Ende Juni bzw. Anfang Juli in den USA erworbenen Start-up-Unternehmen Intellicyt, Virocyt sowie Ksep zu einem Anstieg der Konzernerlöse um wechselkursbereinigt 18,2 (nominal 16,6) % auf 1,3 Mrd. Euro bei. Während Akquisitionen in der Sparte Bioprocess Solutions (BPS) laut Sartorius einen Wachstumsbeitrag von rund 2 Prozentpunkten lieferten, steuerten Intellicyt und Virocyt rund 3 Punkte zur Umsatzsteigerung in der Laborsparte bei. Die Sparte BPS, die auf Einwegprodukte für die Herstellung von Biopharmazeutika ausgerichtet ist, blieb der Wachstumsmotor mit einem währungsbereinigten Umsatzanstieg um 22,1 % auf 975 Mill. Euro. Die Laborsparte legte den Angaben zufolge um 7,9 % auf gut 325 Mill. Euro zu. “Gewohnt konservativ”Für 2017 stellt das Unternehmen, das im vergangenen Jahr in den Regionen Amerika und Asien-Pazifik mit 21 % auf 445 Mill. Euro bzw. 21,2 % auf 286 Mill. Euro am kräftigsten wuchs, eine Erlössteigerung um 8 % bis 12 % in Aussicht. Bei der Prognose zu Jahresbeginn sei Sartorius “gewohnt konservativ”, meinte ein DZ Bank-Analyst. Die BPS-Sparte soll demnach um 9 % bis 13 % zulegen, die Laborsparte um 6 % bis 10 %. Der Zuwachs beim Auftragseingang habe sich im vierten Quartal zwar verglichen mit dem Vorquartal verlangsamt. Doch bei der Berenberg Bank ist man der Ansicht, dass die BPS-Sparte 2017 das obere Ende des prognostizierten Umsatzwachstums erreichen sollte.Die um Sondereffekte bereinigte operative Rendite (Ebitda-Marge) soll in diesem Jahr verglichen mit 2016 um einen halben Prozentpunkt höher ausfallen. Für 2016 weist Sartorius nach einem Anstieg des bereinigten operativen Ergebnisses vor Abschreibungen (Ebitda) um 23,6 % auf vom Markt annähernd erwartete 325,4 Mill. Euro eine Marge von 25,0 (i.V. 23,6) % aus. Die BPS-Sparte, die aufgrund von Skaleneffekten auf eine bereinigte Ebitda-Marge von 28,0 (26,5) % kam, wird 2017 einen halben Prozentpunkt höher erwartet. Die Laborsparte, die 2016 nach den Zukäufen auf eine mit 16,0 % unveränderte bereinigte Ebitda-Marge kam, soll in diesem Jahr bei etwa 17 % landen. Die Bilanzvorlage ist für den 23. Februar geplant.