Investment Association greift Talktalk an

Kritik am Vorgehen bei Kapitalerhöhung

Investment Association greift Talktalk an

hip London – Die Investment Association (IA) hat das Vorgehen des britischen Telekomunternehmens Talktalk bei seiner am Donnerstag angekündigten Kapitalerhöhung scharf kritisiert. “Die Platzierung ohne bevorrechtigte Zuteilung ignoriert ein grundlegendes Aktionärsrecht und eines der Fundamente des britischen Systems der Kapitalaufnahme”, sagte ein Sprecher des britischen Fondsverbands. Das Unternehmen handele in krasser Missachtung der branchenweiten Standards. Talktalk hatte nach einer Gewinnwarnung angekündigt, per beschleunigtes Bookbuilding Aktien für 200 Mill. Pfund zu platzieren, was 19,99 % des Kapitals entspricht. Ab 20 % wäre die Zustimmung der Anteilseigner für eine solche Maßnahme erforderlich. Die Platzierung sei doppelt so umfangreich wie das gemeinhin akzeptierte Volumen, bemängelte die IA. Es gebe klare Branchenrichtlinien dafür, unter welche Umständen und auf welche Weise ein Unternehmen eine Kapitalerhöhung ohne bevorrechtigte Zuteilung abwickeln könne. Vorkaufsrechte seien ein wichtiges Element des Anlegerschutzes. Die FTSE-250-Gesellschaft hatte zudem mitgeteilt, sich mit der zu M & G Prudential gehörenden Infracapital auf die Einrichtung eines Joint Ventures geeinigt zu haben, das den Glasfasernetzausbau voranbringen soll. Talktalk hält daran 20 %.