Ölriese übernimmt Anteil an Kraftwerksportfolio und zahlt mit eigenen Aktien

Investor Kretinsky hält künftig über 4 Prozent an Totalenergies

Totalenergies kauft 50% an einem Portfolio von Kraftwerksanlagen, das einer Holding von Daniel Kretinsky gehört. Durch die Bezahlung mit eigenen Aktien im Wert von 5,1 Mrd. Euro wird der tschechische Investor zu einem der größten Aktionäre des französischen Ölkonzerns.

Investor Kretinsky hält künftig über 4 Prozent an Totalenergies

Investor Kretinsky hält künftig
über 4 Prozent an Totalenergies

Kauf von Kraftwerksportfolio wird mit Aktien bezahlt

Bloomberg/md Paris/Frankfurt

Totalenergies hat die Übernahme einer 50-prozentigen Beteiligung an einem Portfolio westeuropäischer Kraftwerksanlagen von der Energieholding des tschechischen Unternehmers Daniel Kretinsky für rund 5,1 Mrd. Euro vereinbart. Laut einer Mitteilung des französischen Energiekonzerns erhält Kretinskys EPH im Rahmen der Vereinbarung Totalenergies-Aktien in diesem Wert. Insgesamt werden rund 95,4 Millionen Aktien ausgegeben, was etwa 4,1% des Aktienkapitals von Total entspricht und EPH nach Abschluss der Transaktion zu einem der größten Aktionäre des Unternehmens macht.

Die Transaktion führt zur Gründung eines Joint Ventures, das zu gleichen Teilen von Total und EPH gehalten wird. Dieses Gemeinschaftsunternehmen wird für das industrielle Management der Anlagen und die Geschäftsentwicklung verantwortlich sein, während beide Unternehmen ihren Produktionsanteil im Rahmen eines Lohnverwertungsvertrags mit dem Joint Venture vermarkten werden.

RBC erkennt Kurspotenzial

Nach Ansicht von Biraj Borkhataria, Analyst der kanadischen Bank RBC, senkt der französische Ölkonzern mit dem Kauf der 50%-Beteiligung an dem Portfolio von Anlagen zur flexiblen Energieerzeugung die Risiken mit Blick auf seine Wachstumspläne. RBC belässt das Anlageurteil für Totalenergies bei „Outperform“ mit einem Kursziel von 70 Euro. Am Montag kostete die Aktie im Handelsverlauf in Paris 56,50 Euro (+0,5%). Totalenergies gehört mit einer Marktkapitalisierung von rund 122 Mrd. Euro zu den schwersten Unternehmen an der Pariser Börse. Bislang gelten die US-Vermögensverwalter Vanguard und BlackRock, die nach jüngsten Angaben 3,2% bzw. 2,1% am Ölriesen halten, als größte Einzelaktionäre.