Investoren stehen bei Uber Schlange

Interesse an Beteiligung von bis zu 12 Mrd. Dollar - Altaktionären bietet sich Gelegenheit zum Ausstieg

Investoren stehen bei Uber Schlange

Der Fahrdienstvermittler Uber zieht trotz schwelender Führungskrise Investoreninteresse an. Bis zu 12 Mrd. Dollar wollen Softbank, Didi Chuxing, Dragoneer Investment und General Atlantic investieren, wobei 1,5 Mrd. Dollar frisch eingeschossen werden.sp New York – Der US-Fahrdienstvermittler Uber hat trotz einer in den vergangenen Tagen eskalierten Führungskrise offenbar kaum an Attraktivität für Investoren verloren. In einer neuen Finanzierungsrunde könnte Uber fast 12 Mrd. Dollar bei der japanischen Softbank, dem chinesischen Konkurrenten Didi Chuxing und den US-Beteiligungsgesellschaften Dragoneer Investment sowie General Atlantic einsammeln, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet.Bestehenden Aktionären, die angesichts der jüngsten Auseinandersetzungen um den Rückzug von Gründer und Ex-CEO Travis Kalanick kalte Füße bekommen haben, bietet sich eine seltene Gelegenheit zum Ausstieg. Ob die exklusiven Gespräche zwischen Uber und den genannten Investoren zu einem erfolgreichen Abschluss kommen, wird laut Bloomberg allerdings nicht zuletzt von der Auflösung des Machtkampfs zwischen Kalanick und dem Investor Benchmark Capital abhängen, der in den vergangenen Tagen im Board eskaliert ist (vgl. BZ vom 16. August).Bis zu 1,5 Mrd. Dollar wollen die Investoren zur Bewertung der bisher letzten Runde frisch einschießen, heißt es. Zuletzt hatte Uber im Juni 2016 zusätzliche Mittel eingeworben und dabei eine Bewertung von 68 Mrd. Dollar angelegt, wie damals in US-Medien berichtet wurde. Die neue Kapitalspritze würde die Kriegskasse des aggressiv expandierenden Konzerns aufpolstern, nachdem Uber für das vergangene Jahr rund 6 Mrd. Dollar Umsatz und knapp 3 Mrd. Dollar Verlust berichtet hat. Exit mit AbschlagDaneben wollen die vier Investoren zwischen 2 Mrd. und 10 Mrd. Dollar für Anteile von bestehenden Uber-Aktionären ausgeben. Altaktionäre, die die Gelegenheit zum Ausstieg nützen wollen, während der Exit über einen Börsengang immer noch nicht absehbar ist, müssen bei der Bewertung selbst im Falle einer Beilegung der schwelenden Führungskrise allerdings mit Abschlägen rechnen. Denn in den vergangenen Monaten haben Uber unter anderem auch eine Klage des Konkurrenten Waymo wegen Diebstahls von geistigem Eigentum sowie öffentliche Kritik an der Firmenkultur ordentlich zugesetzt.Erst vor wenigen Wochen hat Uber außerdem den Rückzug aus Russland angetreten und die eigenen Aktivitäten in dem Land beim Konkurrenten Yandex eingebracht. Ein weiteres Anzeichen dafür, dass das 2009 gegründete Unternehmen aus San Francisco seinen Anspruch auf globale Dominanz wohl nicht realisieren wird, nachdem Uber schon im vergangenen Jahr den Rückzug aus China antreten musste, wo das eigene Geschäft bei Didi Chuxing eingegliedert wurde. Unter Druck ist Uber auch in Südostasien, wo Grabtaxi aus Malaysia und Ola Cabs aus Indien dem US-Konzern das Leben schwer machen. Einen weiteren Rückschlag in der Region verzeichnete Uber gerade auf den Philippinen, wo die Aktivitäten des Fahrdienstvermittlers gerade von den Behörden, mit denen das Unternehmen schon in vielen anderen Ländern zusammengerasselt ist, gestoppt wurden.