Investoren übernehmen Electronic Arts in 55-Mrd.-Dollar-Deal
Der Videospiel-Hersteller Electronic Arts wird in einem der größten Deals der Branche von Investoren übernommen. Das US-Unternehmen teilte am Montag mit, dem insgesamt 55 Mrd. Dollar schweren Angebot zugestimmt zu haben. Anschließend soll die für Spiele wie „Battlefield“, „Sims“ oder „Fifa“ bekannte Firma von der Börse genommen werden.
Unter den Käufern sind der staatliche Investmentfonds von Saudi-Arabien und die Investmentfirma des Schwiegersohns von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner. Der saudi-arabische Investmentfonds PIF gehörte bereits zu den größten Anteilseignern von Electronic Arts mit einem Anteil von rund 10% und verstärkte sich im Spielegeschäft in diesem Jahr mit der Übernahme der Entwicklerfirma hinter dem Smartphone-Spiel „Pokemon Go“. Neben Kushners Affinity Partners gehört zu den Investoren auch die Beteiligungsfirma Silver Lake.
Der Aktienkurs des kalifornischen Unternehmens war bereits am Freitag nach ersten Medienberichten um rund 15% gestiegen. Die Investoren bieten Anteilseignern nun 210 Dollar pro Aktie. Das sei ein Aufschlag von 25% auf den Preis vor den Medienberichten. Am Montag kletterte der Aktienkurs im vorbörslichen US-Handel um knapp 6% auf knapp 204,32 Dollar.
Branche läuft nach Corona-Boom schwächer
Die Videospielebranche hat nach einem zwischenzeitlichen Höhenflug in der Corona-Pandemie mit Rückgängen zu kämpfen. So baute Electronic Arts in mehreren Runden Arbeitsplätze ab. Klassischen Anbietern großer Videospiele, die für 60 Euro und mehr verkauft werden, machen zudem in der Basisversion kostenlos spielbare Plattformen wie Roblox und Fortnite Konkurrenz.
EA setzt gerade große Hoffnungen auf das Videospiel „Battlefield 6“. Die Absatzzahlen der Vorgängerversion waren hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Außerdem hat EA wegen der Kaufzurückhaltung der Verbraucher einen enttäuschenden Ausblick auf das laufende Quartal gegeben. Die Entwicklung der Blockbuster-Spiele kann mehrere hundert Millionen Dollar verschlingen. Es wird erwartet, dass die Kosten durch Künstliche Intelligenz gedrückt werden können.