IM SOG DES CHINA-CRASHES

IPO-Treiber wird zur Bremse

Börsen-Zeitung, 25.8.2015 wb Frankfurt - Das waren noch Zeiten: Getragen von der Hausse zog es in China im ersten Halbjahr die Unternehmen scharenweise aufs Parkett. Die IPO-Zahl wurde auf 239 mehr als verdoppelt. Das Emissionsvolumen stieg von 16,6...

IPO-Treiber wird zur Bremse

wb Frankfurt – Das waren noch Zeiten: Getragen von der Hausse zog es in China im ersten Halbjahr die Unternehmen scharenweise aufs Parkett. Die IPO-Zahl wurde auf 239 mehr als verdoppelt. Das Emissionsvolumen stieg von 16,6 Mrd. auf 40 Mrd. Dollar. Damit war das Land Haupttreiber des IPO-Markts.Jetzt wendet sich das Blatt und die Krise zieht global Kreise. In Amerika haben zuletzt einige Börsenkandidaten die Reißleine gezogen. Die Private-Equity-Gesellschafter von Sungard ziehen den Verkauf dem IPO vor. Die seit 2008 hinter dem britischen Ölfeldausrüster Expro stehenden Finanzinvestoren Arle, Goldman Sachs und Alpinvest haben einen Rückzieher beim geplanten Gang nach New York gemacht. Auch das Biopharmaunternehmen Raindance Technologies sowie Poseidon Containers sind zurückgerudert. Immerhin notierten inzwischen zeitweise Alibaba und Twitter unter den Kursen zum IPO im November 2013 und September 2014. Das Fenster öffne sich nach dem Labour Day am 7. September, hoffen Banker.Der erst kürzlich mit 3 Mrd. Dollar bewertete deutsche Essenlieferdienst Delivery Hero, an dem unter anderem Rocket Internet beteiligt ist, schließt passend zum Umfeld einen Börsengang in diesem Jahr jetzt auch noch mal aus. Die Liste offiziell avisierter Deals in Europa ist dünn. Für Oktober steht lediglich Poste Italiane mit 3,5 Mrd. Euro vor der Tür.