IT-Dienstleister schaffen 2024 nur Mini-Wachstum
Die Konjunkturschwäche hat sich im vergangenen Jahr deutlich auf die Umsatzentwicklung der IT-Dienstleister in Deutschland niedergeschlagen. Während die Branche in den Vorjahren regelmäßig mit hohen, teilweise sogar zweistelligen Wachstumsraten glänzen konnte, lag das durchschnittliche Plus 2024 nur noch bei 2,6%, wie erste Ergebnisse der Analyse „Der Markt für IT-Dienstleistungen in Deutschland“ des Research-Hauses Lünendonk & Hossenfelder zeigen. Für 2023 hatten die IT-Dienstleister noch ein Umsatzplus von 9,7% ausgewiesen, 2022 waren es im Schnitt sogar mehr als 13% Wachstum.
Grund für die aktuelle Flaute ist den Autoren zufolge die angespannte wirtschaftliche Lage in vielen Anwenderunternehmen. Diese hätten Investitionen in digitale Technologien stärker auf einzelne Projekte priorisieren oder sogar ganz verschieben müssen.
IT-Dienstleister in Prognosen zu optimistisch
Die Branche will nun 2026 wieder auf den Pfad zu zweistelligem Wachstum zurückkehren. Allerdings waren die Umfrageteilnehmer bei ihren Prognosen in den Vorjahren mitunter deutlich zu optimistisch: Das Umsatzplus von 9,7% im Jahr 2023 lag um einiges unter dem angestrebten Wachstum von 12,2%. Für das Jahr 2024, das nun lediglich ein Mini-Wachstum brachte, hatten die Branchenteilnehmer sich im Schnitt noch auf ein Plus von 10,7% eingestellt.
Die Prognose für das laufende Jahr haben die IT-Dienstleister nun – wie bereits im vergangenen Sommer für 2024 – deutlich nach unten korrigiert. Sie erwarten für das Gesamtjahr 2025 noch ein durchschnittliches Wachstum von 7,1% (zuvor 12,6%). Als Umsatztreiber für die kommenden Monate sehen die IT-Dienstleister die Themen Daten & Künstliche Intelligenz, Cloud-Transformation sowie Cyber-Sicherheit. Ein zweistelliges Umsatzwachstum halten die Befragten dann 2026 wieder für erreichbar (Prognose: 10,4%).
Modernisierungsbedarf treibt IT-Services
Innerhalb der Branche zeigen sich die IT-Service-Unternehmen laut Lünendonk resilienter als die Spezialisten für IT-Beratung und Systemintegration. „IT-Service-Unternehmen profitieren derzeit sehr stark von der notwendigen IT-Modernisierung sowie von hohen Investitionen in die Absicherung der Unternehmensnetzwerke“, erklärt Mario Zillmann, Partner bei Lünendonk.
In die erste Kategorie fallen Dienstleister, deren Deutschlandumsatz mehrheitlich auf IT-Operations-Services für den Betrieb von IT-Anwendungen und Infrastruktur entfällt. Zur zweiten Kategorie zählen Unternehmen, die mehr als 60% des Umsatzes hierzulande mit Management- und IT-Beratung sowie Systemintegration erzielen.
Das Ranking „IT-Service“ führt wie im Vorjahr T-Systems mit einem geschätzten Deutschlandumsatz von 3 Mrd. Euro an, gefolgt von NTT Data mit einem geschätzten 2,3 Mrd. Euro Umsatz sowie Atos (1,43 Mrd. Euro). Marktführer im Bereich „IT-Beratung und Systemintegration“ ist laut Lünendonk wie auch im Vorjahr Accenture mit geschätzten 3,4 Mrd. Euro Deutschlandumsatz. Auf Platz zwei folgt Capgemini mit einem geschätzten und im Vergleich zum Vorjahr unveränderten Umsatz von 2,25 Mrd. Euro in Deutschland. Dicht dahinter liegt IBM mit geschätzten 2,2 Mrd. Euro. Adesso hat sich dank eines Wachstumssprungs um 15% auf 1,07 Mrd. Euro vom sechsten auf den vierten Platz vorgeschoben.