bl Mailand – Der italienische Infrastrukturkonzern Atlantia verkauft für 1,06 Mrd. Euro einen Anteil von 49 % an Telepass, einer Gesellschaft, die elektronische Mauterhebungssysteme anbietet, an die Schweizer Private-Equity-Gesellschaft Partner Group. Telepass ist mit 7 Millionen Kunden der größte europäische Anbieter von Mauterhebungssystemen. Hauptkunde ist die 88-prozentige Atlantia-Tochtergesellschaft Autostrade per l’Italia (Aspi), die vor dem Verkauf steht.Telepass hat zuletzt Beteiligungen etwa an einem Start-up im Bereich Autowäsche erworben, ist eine Partnerschaft im Car-Sharing eingegangen und in den Bereichen Mobilitätsdienstleistungen sowie Autoversicherungen tätig. Angeboten wird eine Serviceplattform für digitale Zahlungen. Die Gesellschaft kommt auf einen Umsatz von 221 Mill. Euro.Unterdessen steht offenbar ein Verkauf von Aspi an die mehrheitlich staatliche italienische Förderbank Cassa Depositi e Prestiti (CDP) sowie Macquarie und Blackstone bevor. Die beiden privaten Investoren dringen aber darauf, die Mehrheit bei Aspi zu erhalten. Offen sind auch noch der Preis, zu dem Atlantia Aspi verkauft, und die mögliche Übernahme von Risiken. Die zu 30 % von der Familie kontrollierte Infrastrukturgesellschaft trennt sich auf Druck der Regierung in Rom von Aspi. Laut unabhängigen Schätzungen ist der Betreiber eines knapp 3 000 Kilometer langen Autobahnnetzes in Italien etwa 8,5 bis 9 Mrd. Euro wert.