Der italienische Sportwagenbauer Ferrari hat nach Rekordzahlen im ersten Quartal die Guidance für das Jahr leicht angehoben. Statt bisher 5,7 Mrd. Euro erwartet das Unternehmen nun einen Umsatz von 5,8 Mrd. Euro. Beim bereinigten Nettogewinn werden 2,19 bis 2,22 Mrd. Euro statt bisher 2,13 bis 2,18 Mrd. Euro ins Visier genommen. Der Aktienkurs ging dennoch zurück. Analysten hatten höhere Erwartungen. Ferrari wird an der Börse mit 55,3 Mrd. Euro bewertet und hat binnen zwölf Monaten 42% zugelegt.

CEO Benedetto Vigna begründete die Anhebung der Prognose vor allem mit dem „überraschend“ hohen Anteil der Sonderausstattungen im Verkaufsmix. Im Quartal stieg der Umsatz bei einem Rückgang des Absatzes um 2% auf 3392 Einheiten um 14,1% auf 1,5 Mrd. Euro. Der Nettogewinn wuchs wegen des vorteilhafteren Absatzmixes, des hohen Anteils von Sonderausstattungen sowie Preisanhebungen um 33,5% auf 334 Mill. Euro, die bereinigte Marge erreichte 29,4%. Sie liegt damit unter der des Konkurrenten Lamborghini, ist aber im Branchenvergleich sehr hoch. Im Halbjahr stiegen die Auslieferungen um 4% auf 6959 Stück und der Umsatz um 17% auf 2,9 Mrd. Euro. Der Nettogewinn erhöhte sich um 29% auf 631 Mill. Euro.

Den Rückgang der Auslieferungen im Quartal begründete Vigna mit der notwendigen Aufteilung der Volumina nach Modellen und Regionen. Nur in Europa nahmen die Verkäufe im Quartal zu, in China waren sie annähernd auf Vorjahresniveau, in Nord- und Südamerika gingen sie im zweistelligen Prozentbereich zurück. Den Auftragsbestand bezeichnet Vigna als „sehr solide“.

Das zweite Quartal stand auch im Zeichen der ersten Auslieferungen des SUVs Purosangue und der fortschreitenden Umstellung auf alternative Antriebe. Der Anteil hybridisierter Fahrzeuge an den Verkäufen verdoppelte sich im Vergleich zur Vorjahresperiode auf 43%. 2025 will Ferrari das erste voll-elektrische Auto auf den Markt bringen.

Die dritte Tranche eines Aktienrückkaufprogramms von bis zu 200 Mill. Euro will Ferrari im Oktober abschließen.