Jachtenhersteller Ferretti bläst den Börsengang ab

Börsen-Zeitung, 18.10.2019 bl Mailand - Der italienische Luxusjachtenhersteller Ferretti bläst seine für Montag geplante Erstnotierung am Mailänder Aktienmarkt ab. Der chinesische Großaktionär Weichai, der 86 % der Anteile hält, begründete dies mit...

Jachtenhersteller Ferretti bläst den Börsengang ab

bl Mailand – Der italienische Luxusjachtenhersteller Ferretti bläst seine für Montag geplante Erstnotierung am Mailänder Aktienmarkt ab. Der chinesische Großaktionär Weichai, der 86 % der Anteile hält, begründete dies mit den schlechten Bedingungen auf den Finanzmärkten. Das Unternehmen werde deshalb nicht angemessen bewertet. Wegen der geringen Nachfrage hatte Ferretti den für Anfang Oktober geplanten Börsengang zweimal verschoben und die Preisspanne von ursprünglich 2,50 bis 3,70 Euro je Aktie zunächst auf 2 bis 2,50 Euro reduziert. Zuletzt war von 2 Euro je Papier die Rede. Zwar hatten vor allem asiatische Investoren zugegriffen und alle angebotenen Aktien wären unterzubringen gewesen. Doch der Preis war den Verantwortlichen letztlich zu gering. Geplant war, 30 % des Kapitals an die Börse zu bringen.”Ferretti wird angesichts seiner soliden finanziellen Lage weiterhin seine Entwicklungs- und Wachstumsziele verfolgen”, teilt das Unternehmen mit. Für das erste Halbjahr 2019 war bei einem Umsatz von 332 Mill. Euro ein Gewinn von 30 Mill. Euro vermeldet worden. Weichai plant nun laut CEO Alberto Galassi eine private Platzierung der Anteile. Eine Börsennotierung könne erfolgen, “wenn wir den Märkten gezeigt haben, wie viel wir wert sind”.Inwieweit der Rückzug der Börsenpläne Auswirkungen auf das geplante IPO des Konkurrenten Sanlorenzo haben wird, muss sich zeigen. Der 1958 im ligurischen La Spezia gegründete Jachtenhersteller will noch in diesem Jahr 35 % des Kapitals an den Aktienmarkt in Mailand bringen. Darunter sollen sowohl neue Aktien sein als auch Papiere der bisherigen Eigner. Sanlorenzo will die Mittel aus dem IPO nach eigenen Angaben zur Finanzierung künftigen Wachstums und zur Nutzung von Marktchancen verwenden.