Jaguar-Cyberattacke ruft Politiker auf den Plan
Jaguar-Cyberattacke ruft Politiker auf den Plan
Finanzhilfen für betroffene Firmen gefordert
hip London
Der Cyberangriff auf Jaguar Land Rover betrifft nicht nur den zur indischen Tata-Gruppe gehörenden Autohersteller. Die gesamte regionale Wirtschaft um die Werke in Solihull, Halewood und Wolverhampton wird davon in Mitleidenschaft gezogen. Zulieferer wie Evtec, Opmobility, Surtec und WHS Plastics haben Sky News zufolge um die 6.000 Beschäftigte vorübergehend nach Hause geschickt.
Früheren Medienberichten zufolge könnte die Produktion den Großteil des laufenden Monats lahmliegen, wenn nicht länger. Jaguar Land Rover teilte den Mitarbeitern mit, dass die Produktion frühestens am Montag wiederaufgenommen werden könnte.
Unmittelbare Risiken
Nun hat sich der Wirtschaftsausschuss des britischen Unterhauses eingeschaltet. Sein Vorsitzender, Liam Byrne (Labour), erkundigte sich in einem offenen Brief bei Schatzkanzlerin Rachel Reeves, wie die Regierung den Hackerattacke bewerte. Jaguar Land Rover sei von zentraler Bedeutung für das hochentwickelte verarbeitende Gewerbe des Landes. Firmen über die gesamte Beschaffungskette hinweg hätten den Ausschuss vor Verwerfungen in ihrem Geschäft gewarnt.
„Diese Verwerfungen könnten unmittelbar sehr signifikante Risiken für den Cashflow darstellen“, schrieb Byrne der Schatzkanzlerin. „Welche Schritte unternimmt die Regierung jetzt, um wirtschaftliche Notfallunterstützungsmechanismen wie während der Pandemie aufzulegen?“ Dazu gehöre auch finanzielle Unterstützung, um das Risiko abzumildern, dass das Geschäft der betroffenen Firmen langfristig wesentlichen Schaden nehme.
Hoffen auf staatliche Intervention
Er sei zuversichtlich, dass die Regierung eine Intervention in Erwägung ziehen werde, schrieb Byrne und verwies dabei auf die Anstrengungen zur Rettung der britischen Stahlindustrie.
Im laufenden Jahr wurden bereits die Einzelhändler Marks & Spencer (M&S), the Co-operative Group und Harrods Ziel von Cyberangriffen. M&S bezifferte die Kosten der Angriffe, der die Bearbeitung von Online-Bestellungen wochenlang unmöglich machte, auf 300 Mill. Pfund. Zuletzt meldete die Bahngesellschaft LNER, dass kriminelle Hacker Kundendaten erbeuteten.