Produktion steht still

Jaguar Land Rover verliert bei Cyberangriff Daten

Jaguar Land Rover fürchtet, bei einem Cyberangriff Daten verloren zu haben. Dahinter stecken vermutlich die Hacker, die bereits Marks & Spencer attackierten.

Jaguar Land Rover verliert bei Cyberangriff Daten

Hacker klauen Daten bei Jaguar Land Rover

Range-Rover-Produktion steht nach einem Cyberangriff seit Ende August still

hip London

Jaguar Land Rover hat zugegeben, bei einem Cyberangriff Daten verloren zu haben. „Als Ergebnis unserer laufenden Untersuchung gehen wir nun davon aus, dass Daten betroffen waren, und informieren die relevanten Aufsichtsbehörden“, teilte der britische Autohersteller mit. Zuerst hatte es geheißen, man habe keine Hinweise auf einen Diebstahl von Kundendaten. Seit nunmehr zehn Tagen steht die Produktion in den Werken Halewood und Solihull still.

Angriffe auf Industriebetriebe hat es in der Vergangenheit immer wieder gegeben. Vor zwei Jahren nahmen Hacker den Henkel-Rivalen Clorox ins Visier. Das US-Unternehmen war gezwungen, Bestellungen von Hand zu bearbeiten. Es kam zu schweren Beeinträchtigungen der Produktion.

Enorme Kosten

In Großbritannien attackierten Cyberkriminelle dieses Jahr bereits Marks & Spencer (M&S) und The Co-operative Group. M&S bezifferte die Kosten im Mai auf 300 Mill. Pfund. Das Traditionsunternehmen konnte wochenlang keine Online-Bestellungen ausführen.

Angreifer angeblich Teenager

Eine Gruppe namens „Scattered Lapsus$ Hunters“ nutzte dem Fachinformationsdienst „The Register“ zufolge den Instant Messenger Telegram, um sich mit dem Angriff auf Jaguar Land Rover zu brüsten. Angeblich handelt es sich um englischsprachige Teenager, die bereits den Angriff auf M&S für sich reklamierten. Sie verbreiteten dort auch Screenshots, die zeigen sollen, dass sie Zugang zur IT des Autoherstellers haben.

Forensische Untersuchung läuft

Britische Unternehmen sind dazu verpflichtet, das Information Commissioner‘s Office innerhalb von drei Tagen über Datendiebstähle zu informieren. Jaguar Land Rover legte nicht offen, um welche Daten es sich handelt. „Unsere forensische Untersuchung geht mit Hochdruck weiter“, verlautbarte das zur indischen Tata-Gruppe gehörende Unternehmen. „Soweit erforderlich werden wir jeden kontaktieren, dessen Daten nach unseren Erkenntnissen betroffen sind.“ Jaguar Land Rover schloss vor zwei Jahren einen Vertrag mit der zur Gruppe gehörenden Tata Consultancy Services über die Bereitstellung von IT-Dienstleistungen wie Cybersicherheit.