Jahresendspurt bei Conti nach gesenkter Prognose

Quartalsgewinn verfehlt Erwartungen

Jahresendspurt bei Conti nach gesenkter Prognose

ste Hamburg – Nach der am 17. Oktober gekappten Ergebnisprognose für 2016 erwartet Continental zwar ein gutes viertes Quartal. Doch machte der Autozulieferer und Reifenhersteller bei der Vorlage seines Neunmonatsberichts deutlich, dass bei der nunmehr erwarteten bereinigten operativen Marge von über 10,5 % nicht mehr viel Luft nach oben ist. Es sei nicht zu erwarten, “dass mehr als 10,5 % am Ende des Jahres 11 % oder mehr heißt”, sagte Finanzchef Wolfgang Schäfer im Interview der Börsen-Zeitung (s. nebenstehendes Interview). Bevor der Autozulieferer und Reifenhersteller wegen eines negativen Effekts auf das operative Ergebnis der Automotive-Sparte von 480 Mill. Euro den Ergebnisrückzieher veröffentlichte, hatte eine Marge von mehr als 11 % in Aussicht gestanden.Schäfer sagte, das vierte Quartal entwickle sich gut. “Wir stellen sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis eine erfreuliche Entwicklung fest.” Allerdings benötigt der Dax-Konzern, der nach neun Monaten eine auf 10,2 (i.V. 11,3) % gesunkene bereinigte operative Marge ausweist, auch einen Jahresendspurt, um das revidierte Ziel zu erreichen. Nach einem im dritten Quartal auf 379 (i.V. 636) Mill. Euro gesunkenen Konzerngewinn nach Anteilen Dritter, der die Durchschnittsprognose von Analysten (468 Mill. Euro) verfehlte, gingen Anleger auf Distanz: Die Continental-Aktie gab um 5,2 % auf 160,10 Euro nach. Wachstum wie angekündigtDas Unternehmen betonte, dass sich sein Wachstumskurs im dritten Quartal wie angekündigt beschleunigt hat. Im Automobilgeschäft sei Continental mit einem organischen Wachstum von mehr als 6 % erneut schneller gewachsen als der Markt. Diese Wachstumsdynamik setzte sich laut dem Unternehmen im Ordereingang der Automotive Group fort. So hätten die Aufträge für Elektronik, Sensorik, Software und andere Komponenten in den ersten neun Monaten um 15 % auf mehr als 25 Mrd. Euro zugelegt. In der hochprofitablen Reifen- und Gummisparte, Rubber Group, wuchs der Konzern etwas langsamer.Insgesamt steigerte Continental den Konzernumsatz von Juli bis September um 3,8 % auf knapp 10 Mrd. Euro. Wegen einer Reihe von Einmalbelastungen sackte der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) jedoch um fast zwei Fünftel auf 645 Mill. Euro ab. Der Konzern verbuchte im dritten Quartal mit 450 Mill. Euro den größten Teil seiner annoncierten Sonderbelastungen von insgesamt 480 Mill. Euro für Gewährleistungsfälle, anhängige Kartellverfahren sowie erhöhte Forschungs- und Entwicklungskosten.Continental stellte nach einem auf 74 (144) Mill. Euro verbesserten negativen Zinsergebnis aufgrund der Zins- und Währungskursentwicklung für das Gesamtjahr ein negatives Zinsergebnis von besser als 170 Mill. statt bislang besser als 250 Mill. Euro in Aussicht.