Japanische Daiwa steigt bei Investmentmanager Aquila ein

Mit 10 Mrd. Euro an Assets Fokus auf Erneuerbare

Japanische Daiwa steigt bei Investmentmanager Aquila ein

wb Frankfurt – Aquila Capital aus Hamburg, vor 18 Jahren gegründet und damit volljährig, geht die Ehe ein: Der Investmentmanager in Sachwerte hat mit der japanischen Daiwa Energy & Infrastructure, (DEI) Tochter des nach Nomura größten Brokers Nippons, einen neuen Partner und Gesellschafter. Die zugrunde liegende Bewertung will Roman Rosslenbroich, Mitgründer und CEO, im Gespräch mit der Börsen-Zeitung nicht nennen. “Bei der Suche nach einem Investor lag für uns der Fokus darauf, die Kapazitäten im asiatischen Raum auszubauen”, betont er. Aquila agiere weiter unabhängig.Im Rahmen der Investitionen in japanische Solaranlagen arbeite Aquila seit langem mit Daiwa zusammen. Mit Blick auf industrielle Logik, Verständnis der Bedeutung alternativer Investitionen und Unternehmenskultur passe man ideal zusammen, meint er. “Wir sind heute Investoren in Sachwerte wie Solar, Windkraft, Agrarflächen, Wälder oder Immobilien.” Aquila decke die ganze Wertschöpfungskette ab, von neuen Anlagen (Greenfield) bis schon in Betrieb befindlichen (Brownfield).”Wir managen nicht vom Desktop aus, sondern haben Teams vor Ort bei den Projekten”, grenzt er sich von Wettbewerbern ab. Dazu zählten Allianz Capital Partners, Brookfield aus Kanada oder Macquarie. Hauptinvestmentthema sei die “Energy Transition” also Erneuerbare, Netze, Batterien, Ladestationen und mehr. Rosslenbroich räumt ein, dass dies gerade in Deutschland unter anderem wegen aktueller regulatorischer Themen ein sehr schwieriges Terrain ist, nicht aber etwa in Skandinavien oder auf der iberischen Halbinsel und in Asien.Die beiden Gründungspartner und weitere stille Gesellschafter haben Anteile an Daiwa verkauft, zudem habe es eine Kapitalerhöhung gegeben. “Kerngedanke der Beteiligung von Daiwa ist, das weitere Wachstum von Aquila voranzutreiben.” Der Investmentmanager habe mehrere Fonds aufgelegt, “die Assets under Management liegen jetzt bei 9,5 Mrd. Euro.” Investoren sind die üblichen Verdächtigen unter Institutionellen wie Versicherungen, Pensionskassen und andere aus Deutschland, dem übrigen Europa und auch in Asien. Sie suchten typische Infrastrukturassets mit längerfristig stabilem Cash-flow und Rendite.Aquila habe bisher unter anderem in erneuerbare Energien mit einer Kapazität von über 4,2 Gigawatt und in Immobilien mit einer Fläche von 1,3 Millionen Quadratmetern investiert und dabei die internationale Präsenz ausgebaut. Daiwa investiert seit sieben Jahren in erneuerbare Energien und hat erst 2018 die DEI gegründet, um Investitionen in Sachwerte zu beschleunigen.Moelis und Berkshire Global Advisors haben Aquila beraten. Heuking Kühn Lüer Wojtek und Clifford Chance fungieren als Rechtsbeistand. Daiwa setzt rechtlich auf CMS.